Effizientere Schweinezucht mit künstlicher Intelligenz

Auf chinesischen Farmen sollen Schweine per Gesichts- und Spracherkennung überwacht werden. Das soll die Aufzucht automatisieren und das Wohlbefinden der Tiere besser im Blick behalten.

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Ferkel, Schweine

Nicht effizient, aber womöglich sauglücklich: Schweinefamilie im Freien.

(Bild: Gerhard Gellinger, Public Domain (Lizenz Creative Commons CC0))

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Die Schweineaufzucht in China soll mit fortschrittlicher IT-Technik modernisiert werden: Das Internetunternehmen Alibaba will zusammen mit dem Nahrungsmittel- und Landwirtschaftskonzern Tequ Group künstliche Intelligenz (KI) in Schweineställen nutzen und die Aufzucht der Tiere mittels Gesichts- und Spracherkennung effizienter gestalten, meldet das Online-Magazin Quartz.

Alibabas Cloud-Unternehmen hat seine KI-Plattform ET Brain bereits auf einigen Schweinefarmen installiert, die Hardware stammt vom Farmbetreiber Tequ. Eine Markierung auf den Schweinen erlaubt es der Gesichtserkennung, jedes Exemplar zu beobachten und Merkmale wie Zuchtrasse, Gewicht und Alter festzuhalten, außerdem per Infrarotstrahlung die Körpertemperatur.

Aus dem aufgezeichneten Verhalten jedes Tieres kann auf seine Verfassung geschlossen werden, etwa aus den Bewegungen oder der Nahrungsaufnahme. Die Spracherkennung wiederum soll dabei helfen, aus den Lauten der Tiere Hinweise auf mögliche Erkrankungen zu erhalten.

Aus den Überwachungsdaten lässt sich auch ermitteln, welches Exemplar wahrscheinlich gesunden Nachwuchs gebären würde. Je jünger eine Sau bei der ersten Geburt, desto schneller und gesünder wachsen ihre Ferkel heran. Damit soll die Aufzucht weitgehend automatisiert werden, was wiederum größere Schweinefarmen erlaubt – chinesische Farmen könnten bereits 2020 jeweils aus bis zu 10 Millionen Tieren bestehen.

Der chinesische Konzern Alibaba wuchs vor allem im eCommerce-Segment heran und wurde zu Chinas größtem Internetunternehmen, die Tochter Alibaba Cloud bündelt Geschäfte und Entwicklung im KI- und Cloud-Computing-Bereich. Kürzlich konnte die Alibaba-Software bei einem KI-Lesetest der Universität Stanford mit Microsofts KI gleichziehen und beide schnitten erstmals besser ab als ein Mensch. (tiw)