Zeitung: Reduzierte iPhone-X-Produktion drückt auf Samsungs OLED-Fertigung

Geringere Verkäufe des iPhone X haben einem Bericht zufolge auch Konsequenzen für den Zulieferer Samsung: Der Konzern müsse die gerade erst mit einer Multimilliarden-Investition für Apple ausgebaute OLED-Produktion mehr als halbieren.

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iPhone X

Das iPhone X ist das erste Apple-Smartphone, bei dem das Display praktisch die gesamte Frontseite einnimmt.

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Samsung muss die OLED-Produktion “drastisch reduzieren”: Statt wie ursprünglich geplant 45 bis 50 Millionen Panels für Apples iPhone X zu fertigen, werde der südkoreanische Konzern im laufenden Quartal nur OLED-Displays für “20 Millionen oder weniger iPhones” herstellen, wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei am Dienstag berichtet. Samsungs Schritt folge auf Apples angebliche Halbierung der iPhone-X-Produktion zum Jahresbeginn.

In Erwartung einer hohen OLED-Nachfrage bei Apple habe Samsung im vergangenen Jahr die Fertigungskapazitäten gerade erst mit Investitionen in Höhe von 12,6 Milliarden Dollar ausgebaut, schreibt die Wirtschaftszeitung. Um die finanziellen Auswirkungen der zurückgefahrenen iPhone-Produktion zu mindern, hoffe Samsung nun auf neue Geschäfte mit chinesischen Smartphone-Herstellern und anderen Kunden.

Laut Nikkei hat Apple die iPhone-X-Produktion im Anschluss an die Einführung im Weihnachtsgeschäft zum Jahresanfang halbiert: von einer ursprünglichen Zielvorgabe von 40 Millionen Stück auf 20 Millionen Stück – dies wirke sich auch auf andere Zulieferer aus und habe unter anderem zu sinkenden Preisen bei Speicherchips geführt.

Die Zeitung deutet dies als schwächelnde Nachfrage des iPhone X, zumindest im Weihnachtsgeschäft scheint Apple aber eine erhebliche Menge der neuen teuren Modelle verkauft zu haben: Der im Durchschnitt für ein iPhone gezahlte Preis erhöhte sich sprunghaft auf knapp 800 DollarApple mache nun mehr Umsatz als alle anderen Smartphone-Hersteller zusammen.

Genaue Absatzzahlen zu einzelnen iPhone-Modellreihen nennt Apple nicht. Marktforschern zufolge konnte der Hersteller nach dem Verkaufsstart im November 29 Millionen iPhone X absetzen – das neue Spitzenmodell sei damit das weltweit am häufigsten verkaufte Smartphone gewesen.

Im Dezember hieß es noch, Samsung wolle die OLED-Panel-Lieferungen an Apple im Jahr 2018 vervierfachen. Für Herbst wird neben dem Nachfolger des iPhone X eine größere Plus-Ausführung mit 6,5”-OLED-Display erwartet sowie ein ganz neues 6,1”-Modell, das das iPhone 8 ablösen soll. Letzteres setzt aber angeblich weiter auf LC-Displays.

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(lbe)