Wenn Rom ruckelt: Age of Empires Definitive Edition mit technischen Unzulänglichkeiten für 20 Euro

Microsoft hat Age of Empires generalüberholt und verkauft das Spiel nun für 20 Euro als Definitive Edition. Die neue Ausgabe ist im Vergleich zum Original hübscher, technisch allerdings miserabel umgesetzt.

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Age of Empires Definitive Edition: Technische Unzulänglichkeiten für 20 Euro

Wenn Rom ruckelt: Age of Empires Definitive Edition.

(Bild: Microsoft)

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Das Remake von Age of Empires 1 ist als Definitive Edition exklusiv im Windows-10-Store erschienen. Das Spiel kostet 20 Euro und bietet unter anderem eine für 4K-Displays angepasste Grafik, eine überarbeitete Kampagne sowie neue Sprachsamples und einen neu aufgenommenen Orchester-Soundtrack. Über Xbox Live sind Mehrspieler-Partien mit bis zu acht Spielern möglich. Auch ein lokaler Netzwerkmodus (LAN) ist integriert – bei aktuellen Spielen hat das mittlerweile Seltenheitswert.

Die minimalen Systemvoraussetzungen sind nicht hoch: Spieler brauchen laut Microsoft mindestens einen Zweikernprozessor mit 1,8 GHz Taktfrequenz, eine integrierte Prozessorgrafik der Leistungsklasse Intel HD 4000 sowie 4 GByte Arbeitsspeicher. Empfohlen sind allerdings satte 16 GByte Arbeitsspeicher, ein Vierkernprozessor sowie eine Grafikkarte vom Performance-Niveau einer AMD Radeon HD 5850 oder Nvidia GeForce GTX 650.

Eindrücke: Age of Empires: Definitive Edition (15 Bilder)

Vergleich: Definitive Edition vs. Originalversion

Im Spiel merkt man schnell, weshalb die minimalen und empfohlenen Anforderungen so stark auseinander liegen. Age of Empires Definitive Edition ruckelt in der aktuellen Version stellenweise auf schnellen Systemen mit 16 GByte Speicher und einer GeForce GTX 1070. Die im Optionsmenü eingestellte Zoom-Detailstufe (X1, X2, X4) hat spürbare Auswirkungen auf die Bildrate. Im Spiel lässt sich der Bildausschnitt überdies mit dem Mausrad verkleinern oder vergrößern – allerdings verschwimmt das Bild sogar bei geringer Vergrößerung sichtbar, was besonders bei Gebäuden und Spielfiguren stört.

Verkleinert man den Bildausschnitt zu stark, sinkt die Bildrate selbst mit aktuellen Prozessoren deutlich unter die 30-fps-Grenze. Eine Ingame-Auflösung lässt sich im Optionsmenü nicht festlegen – das Spiel verwendet automatisch die Desktop-Auflösung. Spieler mit hochauflösenden 4K-Displays und langsamen Grafikkarten müssen vor dem Spielstart also zunächst die Desktop-Auflösung reduzieren. Das wiederum dürfte bei einigen Spielern die Anordnung der Desktop-Symbole durcheinanderwirbeln.

Age of Empires Definitive Edition spielt sich prinzipiell wie der 20 Jahre alte Vorgänger. Schnell ist man von der schlechten Wegfindung seiner Spielfiguren oder auch der fehlenden Möglichkeit genervt, verschiedene Formationen zu erstellen. Age of Empires Definitive Edition ist eher etwas für Spieler, die das Original bereits gespielt haben und sich nun mit hübscherer Grafik und Soundkulisse noch einmal heranwagen möchten. Spieler, die ihren Echtzeitstrategie-Erstkontakt mit modernen Titeln wie Starcraft 2 und Co hatten, dürften von der im Vergleich rückständigen Bedienung von Age of Empires Definitive Edition eher verschreckt werden. (mfi)