Kryptowährung Petro: Venezuela will bereits Millionen US-Dollar eingenommen haben

Am Dienstag begann der Vorverkauf für Anrechtstokens auf Venezuelas Staatscoin Petro. Über 700 Millionen US-Dollar von nicht genannten Investoren seien bereits am ersten Tag zusammengekommen, erklärte Präsident Maduro.

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Kryptowährung Petro: Venezuela will bereits Millionen eingenommen haben
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Venezuela hat mit dem Vorverkauf für seine geplante Kryptowährung Petro offenbar schon millionenschweren Zuspruch erhalten. So teilte Venezuelas Staatpräsident Nicolas Maduro via Twitter mit, dass am Dienstag, dem ersten Tag des Vorverkaufs, auf den neuen Petro Vorbestellungen in einem Volumen von 735 Millionen US-Dollar eingegangen seien. Zu den Investoren machte Maduro keine Angaben.

Dem Petro-Whitepaper zufolge handelt es sich zunächst nur um einen Vorverkauf von Tokens, die irgendwann zwischen März und April in den eigentlichen Petro getauscht werden können – und zwar dann, wenn das System wohl tatsächlich in Betrieb gehen soll. Zu dem Zeitpunkt soll auch ein öffentlicher Verkauf des Petro stattfinden, die derzeitige Vorverkaufsrunde richtet sich nur an einen geschlossenen Investorenkreis.

Etwas verwirrend wurde die technische Basis des gerade verkauften Tokens kommuniziert. Eine vorige Fassung des englischsprachigen Whitepapers sprach von einem ERC20-Token auf Basis von Ethereum, laut einer neuen Fassung sollen es aber Token auf Basis der Kryptogeldplattform NEM gehen. Von den Nem-Machern gab es dazu auch eine Bestätigung, als politisches Statement seitens der Plattform solle das aber nicht verstanden werden. Die Informationen, wie der Petro schließlich technisch umgesetzt werden soll, sind bislang noch überaus vage. Vermutlich ist ein eigenes Netzwerk mit Blockchain geplant.

Die Regierung von Venezuela will mit der neuen Kryptowährung gegen die schwere Wirtschaftskrise des Landes ankämpfen. Unter anderem machen Wirtschaftssanktionen der USA dem südamerikanischen Land mit seiner linksgerichteten Regierung schwer zu schaffen.

Maduro sagte außerdem im Staatsfernsehen, dass wichtige Staatsunternehmen, darunter der Ölkonzern Petroleos de Venezuela (PDVSA), einen nicht näher genannten Teil ihrer Käufe und Verkäufe in der Kryptowährung Petro abwickeln müssen. Nach Angaben des Regierungschefs können inländische Fluggesellschaften ihren Treibstoff in Petro bezahlen. Außerdem kann die Kryptowährung bei Konsulardiensten und Tourismusdienstleistungen verwendet werden.

Die Preis der Kryptowährung soll sich nach dem Preis für einen Barrel Öl richten; zudem sei die Währung durch ein Ölfeld im Orinoco-Gürtel abgesichert, in dem Berichten nach eine Fördermenge von fünf Milliarden Barrel Rohöl liegt. Unklar bleibt, wie Investoren im Fall des Falles die Besicherung einlösen können. Venezuela ist das erdölreichste Land der Welt und verfügt nach eigenen Angaben über Reserven von 267 Milliarden Barrel.

Seit geraumer Zeit leidet Venezuela unter einer schweren Wirtschaftskrise mit einer galoppierenden Inflation, die zu den höchsten der Welt zählt. Zuletzt gab es immer wieder Berichte über Mängel an Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs. (mit Material der dpa) / (axk)