Apples APFS-Umstellung: Anbieter von Mac-System-Tools wirft wegen mangelnder Dokumentation hin

Apple stelle immer noch nicht die "nötigen Informationen" bereit, um die eigene Software für das neue Dateisystem anpassen zu können, klagt der Entwickler – und stellt deshalb zwei altgediente Laufwerk-Tools ein.

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APFS
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die seit über zehn Jahren angebotenen Mac-System-Tools iPartition und iDefrag sollen nicht mehr weiterentwickelt werden: Apple habe das neue Dateisystem APFS eingeführt ohne dessen Spezifikationen zu veröffentlichen und diese auch über vier Monate nach der Freigabe von macOS 10.13 High Sierra immer noch nicht bereitgestellt, moniert das Entwicklerstudio Coriolis Systems.

Deshalb sei es unmöglich abzuschätzen, wie viel Arbeit die umfassende APFS-Unterstützung erfordert. Da die beiden Tools trotz des Warnhinweises der Inkompatibilität mit APFS und macOS 10.13 aber weiterhin von Nutzern gekauft und dann wieder zurückgegeben werden, da sie nicht mit APFS-Macs zusammenspielen, habe man sich zur Ausmusterung entschlossen – schließlich koste jede Rückerstattung Geld und lasse unzufriedene Käufer zurück. Die beiden Programme werden für Nutzer älterer Macs mit dem Dateisystem HFS+ weiter bereitgestellt, Support und Weiterentwicklung laufen aber Ende März aus.

Das altgediente Partitionierungs-Tool iPartition wird nicht weiterentwickelt.

(Bild: Entwickler)

Die fehlenden APFS-Spezifikationen seien nicht das einzige Problem, merkt der Entwickler an: Von Apple in macOS High Sierra umgesetzte Sicherheitsverbesserungen seien zwar gut für die Nutzer, würden es für System-Tools aber immer schwieriger machen, richtig zu funktionieren.

Man könne Apples Ausbau der Schutzfunktion “System Integrity Protection” und das “Absperren” der Wiederherstellungspartition zwar nachvollziehen, doch im Unterschied zu anderen Abschottungen des Betriebssystems habe diesmal keine Diskussion mit Entwicklern stattgefunden, um mögliche Workarounds für legitime Tools anzubieten. Durch die standardmäßig aktive "System Integrity Protection" werde beispielsweise der direkte Zugriff auf das Startlaufwerk unmöglich, so Coriolis Systems – dadurch können die Tools nicht mehr richtig arbeiten.

In einer im Juli 2017 zuletzt aktualisierten APFS-FAQ auf der eigenen Entwicklerseite schreibt Apple, man plane die APFS-Laufwerkformatsspezifikation zu “dokumentieren und veröffentlichen”. Die Installation von macOS 10.13 High Sierra stellt Macs mit einer SSD automatisch von HFS+ auf APFS um. Macs, die noch eine Festplatte einsetzen, können die Konvertierung des Dateisystems manuell vornehmen. Wann Apple APFS-Unterstützung für Macs mit Fusion Drive – einer Kombination aus magnetischer Festplatte und (kleiner) SSD – nachliefern will, bleibt unklar. (lbe)