MWC

Therapie mit Musik und jeder Menge Sensoren

Auf der MWC-Nebenmesse "Four Years From Now" präsentiert das israelische Start-Up A-muse ein System, mit dem sich nicht nur Luftgitarre spielen lässt, sondern das auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden kann.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
4YFN: Interessantes und Kurioses von der Start-Up-Messe

(Bild: heise online / Nico Jurran)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Die etwas vom eigentlichen MWC-Geschehen abgelegene Start-Up-Messe "Four Years From Now" (4YFN) gilt seit einigen Jahren als Jungbrunnen des Mobile World Congress. Auf dem alten Messegelände präsentieren hier drei Tage lan Hunderte junger Unternehmen zukunftsweisende Geräte, Apps und Dienste.

Zu den am stärksten frequentierten Ständen gehört der des israelischen Startups A-muse – wobei die meisten Besucher hinter der dort aufgestellten Music Station zunächst ein Spiel à la Guitar Hero mit einem virtuellen Instrument vermuten dürften. Tatsächlich lässt sich an der Station dank mehrerer Tiefenkameras Luftgitarre spielen.

Dinstanzmesser in der Kuppel sorgen laut Hersteller unter anderem dafür, dass auch Rollstuhlfahrer die Station nutzen können.

(Bild: heise online / Nico Jurran)

Die Installation hat aber einen ernsthaften Hintergrund: A-muse nutzt Musik für therapeutische Zwecke, etwa bei der Reha-Behandlung nach einem Schlaganfall, bei Multipler Sklerose oder Parkinson. Entwickelt wurde das System in Partnerschaft unter anderem mit der Universität von Haifa und dem Hadassah Medical Center. Geschaffen werden sollte eine Lösung, die genug Anreize für die Patienten schafft, um über einen längeren Zeitraum regelmäßig Übungen auszuführen.

Die Tiefenkameras stammen vom Partner Intel.

Ein weiterer Partner von A-muse ist Intel, dessen Tiefenkamera bei der Therapeutic Music Station auch zum Einsatz kommt. Laut A-muse ermöglichen diese eine wesentlich genauere Erfassung des Körpers des Patienten als dies beispielsweise mit Microsofts Kinect möglich ist. Zusammen mit einer integrierten Gesichtserkennung und in der Kuppel enthaltenen Distanzmessern ließen sich auch kleinste Bewegungen und Regungen registrieren und auswerten. Passend dazu lassen sich verschiedene virtuelle Instrumente nutzen – darunter beispielsweise auch ein Schlagzeug.

Alle Bewegungsabläufe wurden laut A-muse gemeinsam mit Therapeuten entwickelt. Die Daten der Patienten werden anonym gesammelt und ausgewertet, um Erfolge bei verschiedenen Therapie-Ansätzen besser bewerten zu können.

Die Therapeutic Music Station ist für den Einsatz in Krankenhäusen, Reha-Zentren, aber auch Senioreneinrichtungen vorgesehen. Der Privatgebrauch ist eher nicht geplant; der (nicht näher bezifferte) Preis dürfte dafür zu hoch sein. (nij)