BlackBerry: Verkauf von BB10-Applikationen endet bald

Der Shop von BlackBerry schließt zum 31. März die Kassen und ermöglicht nur noch die kostenlose Verteilung von Software. Entwickler dürfen im Shop verteilte Software aber über andere Mechanismen monetarisieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
BlackBerry: Verkauf von BB10-Applikationen endet am 31. März
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tam Hanna

Das mobile Betriebssystem BB10 erfreute sich einer loyalen Entwickler- und Anhängerschaft, und einige Entwickler bringen nach wie vor Updates ihrer Programme heraus. BlackBerry informierte die Programmierer nun darüber, dass das Unternehmen die Monetarisierungsdienstleistungen über den Shop zum 31. März einstellen wird.

Das bedeutet allerdings nicht das vollständige Aus für den BlackBerry World-Store. Wer seine Programme weiter vertreiben möchte, muss sich im Backend einloggen und als Verkaufspreis "kostenlos" festlegen. Wer diese Anpassung nicht vornimmt, wird im Store per Stichtag ausgelistet. Für App-Nutzer hingegen ändert sich zunächst wenig: Rückerstattungen erfüllt BlackBerry bis zum 30. April, während schon bezahlte Inhalte vorerst abrufbar bleiben.

Interessant ist, dass Entwickler berechtigt sind, ihre Produkte künftig eigenhändig zu Geld zu machen. Wer ein eigenes Bezahlsystem – beispielsweise auf Basis eines Servers, der Zahlungen per PayPal entgegen nimmt – in sein Programm einbindet, muss BlackBerry explizit nicht an den Gewinnen beteiligen. Der genaue Wortlaut der Ankündigung ist folgender:

“If you choose to remain on BlackBerry World, you will be able to continue monetizing your application(s), however the payment mechanism will need to live within your application itself. This means any support for payments, refunds, etc. will be supported by you. There will be no required revenue split for Vendors who choose to monetize application(s) on their own.”

Ärgerlich ist für Entwickler an dieser Situation in erster Linie, dass PayPal das hauseigene SDK für den BlackBerry 10 schon vor längerer Zeit eingestellt hat. Als Alternative könnte die manuelle Einrichtung eines Bezahl-Servers helfen, von dem die Applikation den Lizenzstatus abruft.

Kritisch ist in diesem Zusammenhang auch, dass BlackBerry keine Aussage zur Dauer der Verfügbarkeit des regulären Stores macht: Wer jetzt viel Aufwand in ein eigenes Zahlungs-Backend investiert, steht womöglich in einigen Monaten vor verschlossenen Store-Toren und muss damit wieder bei Null anfangen. Momentan stellt BlackBerry lediglich in Aussicht, dass BB10 bis Ende 2019 unterstützt wird. (rme)