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"Always connected PCs": Microsoft und Qualcomm setzen auf Windows on ARM

Richtiges Windows, das auf einem Snapdragon läuft: Microsoft und Qualcomm zielen mit dem Konzept des "Always connected PC" auf digitale Nomaden, die sich ununterbrochene Konnektivität und lange Laufzeiten wünschen.

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"Always connected PCs": Microsoft und Qualcomm setzen auf Windows on ARM

Laufzeit-Demo auf dem MWC: Bei Qualcomm muss das HP Envy X2 seine Langlaufkapazität unter Beweis stellen.

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Microsoft und Qualcomm sehen einen Markt für Tablets und Laptops, auf denen Windows 10 auf einem Mobilfunkprozessor mit ARM-Architektur läuft. Drei Hersteller haben unter anderem auf der CES im Januar erste Windows-Geräte mit einem Snapdragon 835 angekündigt und zeigen diese auch auf dem Mobile World Congress in Barcelona.

Microsoft nennt die Gerätekategorie "Always connected PC". Der Snapdragon kommt mit einem LTE-Modem, die Geräte haben einen SIM-Schacht und/oder E-SIM und sind damit wie ein Mobiltelefon ständig online. Die Geräte verbinden den Formfaktor von herkömmlichen Windows-Laptops oder Tablets mit den Vorteilen der leistungsfähigen, aber im Vergleich sparsamen Snapdragons.

Weil der Snapdragon üblicherweise in sehr viel kompakteren Formfaktoren verbaut wird, kann er in einem Laptop oder Hybrid-Tablet höher takten, ohne dass man thermische Nachteile in Kauf nehmen müsse, erklären die Unternehmen. Auf eine aktive Kühlung kann verzichtet werden. Das schont auch den Akku, die Laufzeiten der Geräte werden mit rund 20 Stunden angegeben.

Dank einer x86-Emulationsschicht laufen auf den Always Connected PCs auch 32-Bit-Windows-Programme. Zwar ist dabei keine hohe Geschwindigkeit zu erwarten – aber das ist für Office-Software oder spezielle Business-Anwendungen oft weniger entscheidend, als dass sie überhaupt laufen.

Always Connected PCs auf dem MWC 2018 (6 Bilder)

Das HP Envy X2 steht bei Qualcomm hinter Glas.

Asus hat auf der CES bereits ein Hybrid-Tablet mit Tastatur-Cover angekündigt, das zunächst in Taiwan erhältlich ist und je nach Ausführung umgerechnet 599 oder 799 US-Dollar kosten soll. Daneben gibt es das NovaGo von Asus auch ein Modell im Notebook-Formfaktor mit 360-Grad-Scharnier.

Auch HP Envy X2 ist in den USA vorbestellbar und soll ab Mitte März ausgeliefert werden. Es kostet dort 999 US-Dollar. Lenovo hat das Miix 630 im Portfolio – ebenfalls ein Tablet mit Tastatur-Cover, das ab April oder Mai ab 799 Euro erhältlich sein soll.

Die Geräte werden mit Windows S ausgeliefert, lassen sich aber auch auf Windows 10 Pro upgraden. Ob Microsoft selbst ein Surface mit ARM-Prozessor plant, wollte das Unternehmen in Barcelona nicht sagen. (vbr)