Embedded World: Hardware, Software, Systeme für etwas Detailarbeit im Internet der Dinge

Funkmodule, Displays, Analysegeräte - auf der Embedded World gab es u.a. viel Hardware. Qt präsentierte sich als geeignete Softwarebibliothek für Automotive. Bei den Betriebssystemen ist Linux nur ein möglicher Kandidat. Ein Gang über die Messe

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Embedded World: Rundgang durch die Messe
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tam Hanna
  • Dr. Jan Bundesmann

Die sechzehnte Ausgabe der Embedded World in Nürnberg steht ganz im Motto des "gehen wir es ruhiger an" – gab es ob des Aufkommen des Internet of Things in der Vergangenheit radikale Änderungen, spielt man inzwischen eher mit dem Detail beziehungsweise mit Detailverbesserungen. iX stellt einige ausgewählte charakteristische Exponate zum Schluss der dreitägigen Veranstaltung vor.

Die chinesischen Hersteller von Messtechnik haben ihren Auftritt durch die Bank professionalisiert: Siglent zeigte einen Prototypen eines 500MHZ-Scopes, während GW Instek den Markt mit LCR-Metern und diversen Kombinationsgeräten flutet. Rigol bringt mit dem RSA einen Echtzeit-Spektralanalysator auf den Markt, während sein Oszilloskop auf sich warten lässt.

Etablierte Hersteller – Keysight ist hier besonders angesprochen – reagieren darauf mit einem Fokus auf Software. So ist der in der Bildergallerie gezeigte MXA-Spektralanalysator eigentlich eine "Applikationsplattform", die diverse Programme ausführt und mehr oder weniger zufällig auch sweept und FFT-Analysen durchführt.

Bewarben Halbleiteranbieter ihre Produkte bisher primär mit harten technischen Eigenschaften, so steht nun der Plattformgedanke im Mittelpunkt. Cypress – das Unternehmen steht hinter der Microcontrollerfamilie PSoC, die MCU und ASIC-Block kombiniert – stellte Applikationen aus Farming, Biometrie und Co vor. Die anwesenden Vertreter von Drittunternehmen, die die integrierten Schaltkreise in ihren Lösungen einsetzen, betonten den "Ease of Use" der IDE von Cypress – ein deutlicher Seitenhieb in Richtung ST Microelectronics, die ihren Stand direkt gegenüber aufbauten.

Zu guter Letzt buhlen diverse Softwarebibliotheken um Aufmerksamkeit. Qt wirft sich voll auf den Automotivebereich, während Amazon durch den Aufkauf von FreeRTOS sein Cloud-Angebot um ein leistungsstarkes Echtzeitbetriebssystem aufwertet. Auf der anderen Seite – also dem von der Linux Foundation betriebenen Zephyr – zeigt man sich darüber erfreut: mit Amazon irgendwie konkurrierende Firmen flüchten in Richtung der eigenen Plattform.

Nicht nur Entwickler sollen ein einfaches Leben haben: IoT-Systeme wenden sich oft an "technisch herausgeforderte" Individuen. Für diese ist ein reichhaltiges Benutzerinterface wertvoll, Farbe sorgt für Freude. Diesem Trend tragen die Hersteller Rechnung: immer mehr kleine OLED-Module sind vollfarbig, während im E-Paper-Bereich die einst von Tektronix eingeführte Idee mit dem Farbfilter reüssiert.

NFC-Tags sind ob ihrer Kontaktlosigkeit ein potentes Werkzeug im Köcher des nach Vereinfachung Strebenden. Neben diversen Sensoren für Temperatur, Druck und Co finden sich die Teile mittlerweile sogar an Sektflaschen, wo sie den Käufer mit weiteren informationen versorgen.

Mit iX über die Embedded World (20 Bilder)

Dieser "Gitterbaum" dient dem Antennenanalysator aus dem Hause MegiQ zum Ausrichten des DUTs auf die Antenne.

(jab)