Facebook testet Gesichtserkennung auch in Europa

Die Gesichtserkennung in Facebook war bislang in Europa nicht aktiviert. Das soll sich ändern: Künftig sollen die Nutzer selbst entscheiden, ob sie die umstrittene Funktion nutzen möchten.

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Facebook testet Gesichtserkennung auch in Europa

(Bild: Facebook)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Facebook-Anwender in Europa sollen künftig selbst entscheiden können, ob sie die Gesichtserkennung aktivieren oder nicht. Die umstrittene Funktion war seit 2012 in den Ländern der EU nicht mehr verfügbar. Facebook wolle im Zusammenhang mit der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Verfahren testen, mit denen die Anwender selbst entscheiden, welche Daten sie öffentlich teilen wollen und welche nicht. Der Test soll sich zunächst auf einen "kleinen Prozentsatz" der Nutzer beschränken.

"Die Verwendung der Gesichtserkennung ist völlig freiwillig", teilte Facebook in einem Blog-Eintrag mit. Die Aktivierung werde vorgeschlagen und müsse aktiv bestätigt werden. Wenn der User nichts unternehme oder den Vorschlag ablehne, bleibe die von Datenschützern kritisierte Gesichtserkennung ausgeschaltet. Wer sich für das "Opt-in" entscheide, werde künftig benachrichtigt, wenn ein anderer User das Foto des Betroffenen als sein Profilfoto hochlade. Damit wolle Facebook verhindern, dass Menschen sich als andere auf der Plattform ausgeben.

Die Anwender werden auch von Facebook hören, wenn sie auf einem Foto auftauchen, auch wenn sie darauf nicht markiert sind. "Sie können wählen, ob Sie sich selbst taggen, sich selbst unmarkiert lassen oder sich an die Person wenden, die das Foto gepostet hat, wenn Sie Bedenken haben", verspricht Facebook. Von der Gesichtserkennung sollen auch Menschen mit Sehbehinderung profitieren können, die dann auch ohne Markierungen erkennen können, wer auf Fotos abgebildet ist.

In einem zweiten Test werden Facebook-Anwender gefragt, ob sie Informationen aus dem persönlichen Profil zu persönlichen Interessen sowie politischen und religiösen Orientierungen tatsächlich mit der Öffentlichkeit teilen wollen. Facebook fragt auch diejenigen, die bislang auf solche Angaben verzichtet haben, ob sie diese nicht ausfüllen wollen. (dbe)