Programmiersprachen: Go-Team intensiviert die Community-Aktivitäten

Wie die Ergebnisse der Go-Nutzerbefragung zeigen, wächst nicht nur das Interesse an der Programmiersprache weiter, das Team kann sich auch über intensivere Mitarbeit von Entwicklern freuen.

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Programmiersprachen: Go-Team will Einstiegshürden senken und Mitarbeit erleichtern
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Von
  • Matthias Parbel

Ein Großteil der Teilnehmer an der Go-Nutzerbefragung von 2016 fühlten sich in dem Projekt nicht gut aufgehoben, wie Go-Team-Mitglied Steve Francia einräumen musste. Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation und einer engeren Beteiligung von Entwicklern am Projekt hatten für das Go-Team 2017 daher Priorität.

Wie die Ergebnisse der Go-Nutzerbefragung vom Ende des vergangenen Jahres nun zeigen, sind Francia und das Team offenbar auf dem richtigen Weg: So wollen sich aktuell 59 Prozent der 6173 Umfrageteilnehmer aktiv in die Community und Projekte einbringen – im Vorjahr lag der Anteil nur bei 55 Prozent. Auch das Vertrauen in die Projektführung und die Einschätzung der Teilnehmer bezüglich der Offenheit des Go-Teams für direktes Feedback oder Fragen hat sich gegenüber dem Vorjahr zumindest leicht verbessert. Immerhin fühlt sich aktuell eine Mehrheit von 66 Prozent willkommen in der Go Community.

Dazu dürften die Bemühungen des Go-Teams beigetragen haben, durch mehr Vorortveranstaltungen den persönlichen Kontakt zur und innerhalb der Community zu intensivieren. Unter anderem mit Hilfe der beiden Community-Organisationen Go Bridge und Woman Who Go wurde die Zahl der Meetups und Trainings ausgeweitet. 2017 fand außerdem erstmals ein Contributors Summit mit anschließendem Workshop für Go-Einsteiger statt. Der Aussage „I feel welcome to contribute to Go“ können inzwischen immerhin 38 Prozent der Umfrageteilnehmer zustimmen.

Das größere Interesse an Go spiegelt sich auch in der Beteiligung an der letzten Umfrage: Mit insgesamt 6173 Teilnehmern waren es 70 Prozent mehr als noch 2016. Die Mehrheit davon (61 Prozent) gab an, im Bereich Webentwicklung zu arbeiten, wobei hier Mehrfachnennungen möglich waren, wie auch bei der Frage nach den mit Go entwickelten Produkten. Lagen bei der Umfrage im Vorjahr noch interaktive Kommandozeilenprogramme mit 63 Prozent (2016 und 2017) der Nennungen vorn, sind jetzt APIs und RPC-Services mit 65 Prozent an die Spitze gerückt. Dahinter rangieren Webdienste mit 49 Prozent.

Eine Verschiebung gegenüber dem Vorjahr gab es auch bei der täglichen Nutzung von Go: Mehr als zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) setzen Go inzwischen bei der Arbeit ein. Der Anteil derer, die außerhalb ihres Jobs in Go programmieren sank von 66 auf 62 Prozent – wobei auch hier Mehrfachnennungen möglich waren. Neben Go fühlen sich die Teilnehmer der Umfrage besonders wohl in den Sprachen Python, JavaScript, C, Java, C++ und Bash. Im Hinblick auf ihre Expertise in den betreffenden Sprachen ergibt sich lediglich eine etwa andere Reihenfolge: JavaScript, Python, Java, C, Bash und C++.

Mehr Entwickler nutzen Go in ihrem Job.

(Bild: Golang.org)

Als bevorzugter Editor hat sich VS Code mit gut 27 Prozent der Nennungen vor dem 2016 noch meistgenannten Vim (22 Prozent) platziert. Auf Position drei folgt nun IntelliJ/GoLand (19 Prozent), während Atom und SublimeText an Popularität eingebüßt haben. Das Ranking der Programmierplattformen blieb unterdessen unverändert: Linux liegt mit 64 Prozent vor macOS (49 Prozent) und Windows (18 Prozent).

Google hatte Go 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt und primär als C-Alternative positioniert. Seither hat sich Go vor allem als Sprache für Cloud-Infrastrukturen wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform (GCP) und Microsoft Azure entwickelt. Sie kommt insbesondere in Container-Projekten wie Docker und Kubernetes zum Einsatz. (map)