Applikationsserver WildFly 12 integriert Java EE 8

Die Open-Source-Basis für JBoss bindet nicht alle, aber wichtige Bestandteile der letzten Enterprise-Java-Variante unter Oracles Leitung ein. Gleichzeitig markiert Wildfly 12 den Start des vierteljährlichen Releasezyklus.

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Applikationsserver WildFly 12 bringt erste Java-EE-8-Funktionen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Das WildFly-Team hat Version 12 des quelloffenen Java-Anwendungsservers WildFly veröffentlicht, der die Basis für JBoss Enterprise darstellt. Das Release bietet sowohl technisch als auch hinsichtlich der Veröffentlichung wesentliche Neuerungen. So eröffnet es den geplanten vierteljährlichen Releasezyklus. Die Motivation ist, dass das Team mit der Veröffentlichung nicht mehr warten will, bis eine Integration wie die von Java EE 8 vollständig abgeschlossen ist, sondern sie schrittweise vornimmt.

Die Einbindung der letzten Enterprise-Java-Variante unter Oracles Leitung, also Java EE 8, ist die wichtigste technische Neuerung. Zwar ist sie in WildFly 12 noch nicht abgeschlossen, aber das Team hat bereits wesentliche Pakete integriert. Der Anwendungsserver enthält Java Servlet 4.0, CDI 2.0 (Contexts and Dependency Injection), Bean Validation 2.0, JavaServer Faces 2.3, Java API for RESTFul Web Services 2.1, JavaMail 1.6, Common Annotations for the Java Platform 1.3 sowie die JSON-APIs Java API for JSON Processing 1.1 und Java API for JSON Binding 1.0.

In der Standardeinstellung startet WildFly 12 dennoch weiterhin auf Java EE 7, und Java EE 8 ist als Preview-Mode gekennzeichnet, der sich über die Eigenschaft ee8.preview.mode beziehungsweise die Konfigurationsangabe standalone-ee8.xml beim Start aktivieren lässt.

Darüberhinaus haben die Macher die Technik des Thread-Poolings geändert, was zu einer verringerten Anzahl gleichzeitig aktiver Threads und damit zu geringeren Anforderungen an die Systemressourcen führen soll. Zur Anbindung an Eclipse MicroProfile lässt sich nun der zugehörige REST-Client 1.0 verwenden. Außerdem bietet WildFly 12 wohl eine verbesserte Kompatibilität zu Java 9.

Weitere Neuerungen wie die Dokumentation im asciidoc-Format lassen sich dem WildFly-Blog entnehmen. Die vollständige Liste der Änderungen ist in den Release Notes zu finden. Seit Version 8 trägt die Open-Source-Variante des ursprünglich vom Unternehmen JBoss entwickelten Applikationsservers den Namen WildFly. Red Hat hat JBoss 2006 übernommen und verkauft die Enterprise-Version weiterhin als JBoss Enterprise. (rme)