Facebook killt "Entdecker-Newsfeed"

Erst vor vier Monaten hatte Facebook einen zweiten Newsfeed eingeführt – jetzt ist er schon wieder Geschichte. Facebook hat den "Explore Feed" abgeschaltet, weil die Nutzer ihn nicht mochten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Facebook killt "Entdecker-Newsfeed"

Tschüss dann: Der "Explore Feed" ist Geschichte.

(Bild: Facebook)

Lesezeit: 2 Min.

Der "Entdecker Feed" von Facebook hatte nur ein kurzes Leben: Nach nur vier Monaten wurde er nun abgeschaltet – was viele Facebook-Nutzer nicht weiter jucken dürfte. Bei dem Feed handelte es sich um einen zweiten Nachrichtenstrom, der die Nutzer mit Inhalten versorgte, die nicht im herkömmlichen Feed zu finden waren. Die Inhalte stammten nicht von Freunden oder abonnierten Seiten, sondern von einem Algorithmus, der die Interessen des Nutzers ausgewertet hatte. Die Absicht war klar: Mitglieder sollen noch länger als bislang im sozialen Netz verweilen.

Affenstark: Der Entdecker-Feed versorgte Facebook-Nutzer mit herrlichen Rezepten. Nur wollte die keiner sehen.

Das hat offenbar nicht geklappt, das Feedback der Facebook-Nutzer war eindeutig: "Leute wollen keine zwei separate Feeds", schreibt Facebooks Newsfeed-Chef Adam Mosseri. Der Extra-Feed habe den Nutzern nicht geholfen, sich besser mit Freunden und der Familie zu verbinden.

Genau das aber ist Facebook derzeit äußerst wichtig: Vor einer Weile hatte das Netzwerk eine radikale Neuausrichtung verkündet. Im Feed sollen Beiträge von Freunden wieder Vorfahrt genießen. Soll heißen, dass die Ströme mehr Urlaubsbilder und private Texte enthalten – und weniger öffentliche Inhalte von Facebook-Seiten, Unternehmen und Medien. Facebook will dadurch die sozialen Interaktionen erhöhen und nimmt dafür sogar eine geringere Sitzungsdauer in Kauf.

Dem Feedback konnte Facebook außerdem entnehmen, dass das Netzwerk sein Entdecker-Feed-Experiment nicht deutlich genug kommuniziert hatte. Den Nutzern sei es außerdem schwerer gefallen, wichtige Inhalte zu finden.

"Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Explore kein effektiver Weg ist, um neue Inhalte auf Facebook zu entdecken", fasst Mosseri die Sache zusammen. Der Test habe Facebook immerhin mit wertvollem Feedback versorgt. Das wolle man nun nutzen, um den regulären Feed zu verbessern. (dbe)