Zeit-Synchronisation per Stromnetz: Stromnetzbetreiber versprechen Korrektur

Seit Januar lässt eine zu geringe Regelleistung im europäischen Stromnetz Uhren nachgehen, die die Netzfrequenz als Taktgeber nutzen. Der Verband der Netzbetreiber hat das Problem nun bestätigt und verspricht Abhilfe.

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Stromnetz

(Bild: ThomasWolter)

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Der Verbund der europäischen Stromnetzbetreiber ENTSO-E (European Network of Transmission System Operators for Electricity) reagiert auf den Energiemangel im Stromnetz, der sogenannte Synchronuhren – die die Frequenz im Stromnetz als Taktgeber nutzen – um etliche Minuten nachgehen lässt. Die Energieknappheit im Stromnetz aufgrund zu geringer Regelleistung beeinträchtigt seit Wochen die Zeit-Synchronisation entsprechender Uhren ohne korrigierenden Quarzoszillator.

Wie der Verbund ENTSO-E bestätigt, besteht seit etwa Mitte Januar dauerhaft eine deutliche Spannungsabweichung, weil ein (nicht genannter) Betreiber zu wenig einspeise. Dies habe zu einer sinkenden Frequenz geführt, die betroffene Uhren derzeit um mehrere Minuten nachgehen lasse. Die Übertragungsnetzbetreiber (TSO) wollen laut der Mitteilung des Verbands kompensatorische Maßnahmen ergreifen, damit sich dies nicht wiederholt.

Laut dem Schweizer Übertragungsnetzbetreiber Swissgrid hat die seit Mitte Januar akkumulierte Abweichung inzwischen fast 6 Minuten erreicht, aber sie scheint nun leicht zurückzugehen. Am Samstag hatte die Abweichung noch fünf Sekunden mehr betragen. (tiw)