Kiel: VW will Studie zur Luftreinhaltung bezahlen

Die Stadt Kiel will sich eine Studie zur Luftreinhaltung von Volkswagen bezahlen lassen, obwohl das Gutachterbüro PTV Group seit 2017 zu Porsche und damit zum Volkswagen-Konzern selbst gehört. Man werde aber das Gutachten von externen Experten überprüfen lassen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 26 Kommentare lesen

(Bild: PTV Group)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Das "Planungsbüro Transport und Verkehr" wurde 1979 gegründet und gehört seit 2017 Porsche.

(Bild: PTV Group)

Die Stadt Kiel will sich eine Studie zur Luftreinhaltung von Volkswagen bezahlen lassen, obwohl das Gutachterbüro PTV Group seit 2017 zu Porsche und damit zum Volkswagen-Konzern selbst gehört. Man werde aber das Gutachten von externen Experten überprüfen lassen, sagte eine Stadtsprecherin am Donnerstag (8. März 2018). Zuvor hatten NDR 1, Welle Nord und die Kieler Nachrichten berichtet.

Die Sprecherin verwies darauf, dass Kiel seit vielen Jahren mit dem Büro zusammenarbeite. Dieses habe eine „spezielle Software“ und sei neben einem weiteren Gutachterbüro bundesweit das einzige Geeignete. Die PTV-Gutachter sollen für Kiel Modelle berechnen und Verkehrskonzepte entwickeln. In der Ostseestadt droht auf einer Hauptverkehrsachse ein Fahrverbot, weil die Stickoxidbelastung über den EU-Grenzwerten liegt.

Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) kritisierte die Kooperation von Kiel und Volkswagen. „Ich finde es falsch, wenn ausgerechnet die Verursacher des Dieselskandals für Städte Gutachten bezahlen und diese dann bei ihren eigenen Firmen in Auftrag geben“, sagte Habeck der dpa. „Die Autokonzerne haben ohnehin schon durch ihren Betrug das Vertrauen verloren, so entsteht noch mehr Misstrauen. Wir werden den Luftreinhalteplan für Kiel unabhängig von einem solchen Gutachten vorantreiben.“

(mfz)