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Online-Magazin The Disconnect lässt sich nur offline lesen

Wer die permanente Ablenkung beim Surfen verflucht, jedoch auf das Internet nicht verzichten will, sollte sich das Online-Magazin The Disconnect anschauen - muss dazu aber die Netzverbindung kappen.

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The Disconnect: Ein Offline-Magazin im Browser

Der womöglich erste Online-Content, für dessen Lektüre man offline sein muss: Eine Kurzgeschichte im Magazin "The Disconnect".

(Bild: thedisconnect.co)

Lesezeit: 1 Min.

Alle sind im Internet (jedenfalls fast alle), aber viele sind damit nicht glücklich oder zumindest umso glücklicher, je mehr Zeit sie offline verbringen. Einen – allerdings englischsprachigen – Ausweg aus dieser Misere bietet nun die erste Ausgabe von "The Disconnect", ein Online-Magazin im Browser, für dessen Lektüre man die Internetverbindung kappen muss.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Die Website ermittelt per JavaScript, ob eine Netzverbindung besteht, und gestattet den Zugriff auf Inhaltsverzeichnis und Artikel erst, wenn der Benutzer die WLAN-, Mobildaten- oder Kabelverbindung unterbrochen hat. Smartphone-Benutzer aktivieren am einfachsten den Flugmodus.

Die Idee dazu hatte der US-amerikanische Künstler und Softwareentwickler Chris Brolin, der im Vorwort der Erstausgabe darlegt, dass er einen Vorteil des Internet (die einfache Verbreitung) nutzen und zugleich dessen größten Nachteil (die ständige Ablenkung) vermeiden wollte.

Thema der in ansprechend schlichter Schwarzweiss-Gestaltung gehaltenen Ausgabe 1 ist "Mensch und Technologie". Sie bietet fünf Kurzgeschichten, drei Kommentare, fünf Gedichte und ist zudem werbefrei. Jeder Artikel ist mit einer abstrakten Abbildung verziert, das responsive Webdesign ist frei von Ablenkungen und ganz aufs Lesen ausgerichtet.

Das Magazin soll vierteljährlich erscheinen. Die Herausgeber laden Interessierte überdies zur Mitarbeit ein, zahlen allerdings derzeit kein Honorar. (tiw)