Studie: Konservative Amerikaner verbreiteten russische Fake-News zur Präsidentschaftswahl

Im Vorfeld der jüngsten Wahl zum US-Präsidenten machte auf Twitter eine Vielzahl von russisch kontrollierten Trollen Stimmung. Konservative Wähler trugen dann intensiv dazu bei, ihre Falschinformationen weiterzuverbreiten.

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Studie: Konservative Amerikaner verbreiteten russische Falschinformationen zur Präsidentschaftswahl

Ein Troll und sein Gegner.

(Bild: "Trollgore and Jim" / serra boten / cc-by-2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Ein Team um Adam Badaway von der University of Southern California in Los Angeles hat analysiert, auf welchen Wegen vor der Präsidentschaftswahl in den USA 2016 Falschinformationen aus Russland über Twitter weiterverbreitet wurden. Wie sich dabei zeigte, stammten die meisten Retweets russischer Troll-Inhalte aus den zwei südlichen Bundesstaaten Tennessee und Texas. Zudem neigten als politisch konservativ eingestufte Amerikaner deutlich stärker dazu, solche Nachrichten auf Twitter weiterzugeben als liberalere, berichtet Technology Review online in „Konservative Amerikaner mögen russische Trolle “.

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Für ihre Studie beobachteten die Forscher im Monat vor der Wahl die Twitter-Sphäre, indem sie gut 43 Millionen Tweets mit Bezug zur Wahl von rund 5,7 Millionen Nutzern herunterluden. Die politische Ideologie hinter den einzelnen Nutzer-Konten bestimmten sie mit einer Technik namens Label Propagation. Dabei wird eine Abbildung eines Netzwerks erstellt und die politische Tendenz jedes Nutzers anhand der seiner nächsten Nachbarn ermittelt. Anschließend wird das Verfahren wiederholt, bis das System einen stabilen Zustand erreicht hat.

Anschließend untersuchte das Team die Tweets von russischen Trollen und analysierte, wie sie sich verbreiteten. Manche der Trolle schrieben Nachrichten mit liberaler Ausrichtung. Doch „Text-Analysen der von den Trollen geteilten Inhalte zeigen, dass sie zumeist eine konservative, Pro-Trump-Agenda hatten“, heißt es in dem Fachaufsatz zur Studie. Die Troll-Nachrichten wurden anschließend intensiv weitergetwittert. Andere russische Trolle machten das mehr als 6000-mal, insgesamt aber erreichte die Zahl der Retweets mehr als 80.000. Konservative Amerikaner waren laut der Studie dabei 31-mal so häufig aktiv wie liberale.

Mehr dazu bei Technlogy Review online:

(sma)