Drupal 8.5.0: Besseres Mediensystem, Workflows und PHP-7.2-Unterstützung

Die aktuelle Version 8.5 des freien Content Management Frameworks Drupal bringt Detailverbesserungen und neue Core-Module mit.

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Drupal 8.5.0: Besseres Mediensystem, Workflows und PHP-7.2-Unterstützung
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Karsten Violka

Das neue Modul "Media" bereichert den Drupal-Baukasten um eine Datenstruktur für Medien aller Art. "Media entities" können beliebige Inhalte in Webseiten einbinden, lokale Bilddateien ebenso wie externe Videos auf Plattformen oder Tweets. Allerdings bringt der Core noch kein benutzerfreundliches Frontend mit, die Entwickler arbeiten an einer flexiblen Medien-Bibliothek.

In der Praxis lässt sich das Media Framework bereits in der Drupal-Distribution Thunder bewundern, die der Burda-Verlag federführend entwickelt. Die Module "Settings tray" und "Content Moderation" sind jetzt als stabil gekennzeichnet. Das Settings tray blendet eine Konfigurationsoberfläche am rechten Bildschirmrand ein, mit der sich etwa die Einstellungen von Blöcken direkt im Seitenkontext bearbeiten lassen.

"Content Moderation" bildet Redaktionsworkflows ab, die sich leicht über die Oberfläche konfigurieren lassen. Damit kann man für alle Inhaltstypen weitere Status zusätzlich zu "Entwurf" und "Veröffentlicht" festlegen, etwa "Vom Ressortleiter freigeben" und "Archiviert". Status-Übergänge lassen sich frei konfigurieren und bestimmten Benutzerrollen zuordnen. Drupals Workflow-System eignet sich auch für Intranets, die etwa interne Formulare mit Inhaltstypen abbilden.

Neu an Bord ist der noch als experimentell gekennzeichnete "Layout Builder". Redakteure können damit das Layout der Inhaltstypen ändern, indem sie per Drag & Drop etwa Blöcke und Felder auf der Seite positionieren.

Standardmäßig aktiviert in 8.5 ist das Modul Big Pipe, das eine schnellere Auslieferung von Websites verspricht. Drupal rendert dabei zuerst ein Seitengerüst mit Platzhaltern. Bilder liefert der Server nach, während der Besucher bereits die Texte lesen kann.

Eine gute Nachricht für Seitenbetreiber, die noch eine ältere Drupal-Version einsetzen: Seit Drupal 8.5.0 ist das interne Migrations-Framework als stabil gekennzeichnet. Die Entwickler haben mehr als vier Jahre daran gearbeitet, um den Umstieg auf das zu weiten Teilen neu implementierte Drupal 8 zu erleichtern. Auch wenn damit weiterhin keine Migration per Knopfdruck gelingt, lassen sich nun relativ leicht Inhalte aus früheren Drupal-Versionen importieren.

Wer als Entwickler auf Drupal setzt, freut sich über die weiter gereifte REST-API. Damit kann Drupal auch als reines Redaktionssystem im Backend dienen, das Java-Scripts-websites und Apps mit JSON-Daten beliefert und selbst kein HTML rendert.

Seit der Fertigstellung von Drupal 8.0 Ende 2015 veröffentlicht die Community ungefähr alle sechs Monate neue Minor-Releases. Die Entwickler versprechen innerhalb des 8er-Branches reibungslose Updates auf die jeweils aktuelle Ausgabe. Diese sind auch notwendig, denn Security-Patches gibt es nur für das jeweils aktuelle Release.

Drupal 8.5 unterstützt und empfiehlt jetzt die PHP-Version 7.2. In genau einem Jahr will die Drupal-Community den Support für PHP5.5 und 5.6 einstellen. (axk)