EU-Kommission warnt vor Handelskrieg

Nach den Drohungen, Zölle auf Stahl und Aluminium zu erhöhen, folgten am Wochenende weitere gegen deutsche Autohersteller. Die EU-Kommission hat US-Präsident Donald Trump vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreits gewarnt

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Mercedes-Stern

(Bild: Florian Pillau)

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Von
  • dpa

Der US-Präsident droht deutschen Marken wie Mercedes und BMW - die ihrerseits große Werke in den USA aufgebaut haben.

(Bild: Florian Pillau)

Nach den Drohungen, Zölle auf Stahl und Aluminium zu erhöhen, folgten am Wochenende weitere gegen deutsche Autohersteller. Die EU-Kommission hat US-Präsident Donald Trump vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreits gewarnt. „Bevor jemand damit anfängt, mit Steinen zu werfen, sollte er besser vorher schauen, dass er nicht in einem Glashaus sitzt“, sagte ein Sprecher am Montag (12. März 2018) in Brüssel.

Es sei zwar richtig, dass die US-Zölle auf europäische Autos niedriger seien als die EU-Zölle auf Autos aus den USA. Gleichzeitig gebe es aber Bereiche, in denen die USA höhere Zölle erhöben. So liege der US-Einfuhrzoll für Lastwagen und Pick-ups beispielsweise bei 25 Prozent, während andersherum nur ein Satz von 14 Prozent gelte.

Der Sprecher reagierte damit auf Äußerungen von Trump vom Wochenende. Dieser hatte auf einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner in Pennsylvania Importautos als ein großes Problem bezeichnet und gesagt: „Wir werden Mercedes Benz mit Zöllen belegen, wir werden BMW mit Zöllen belegen.“

Trump spielte damit offensichtlich darauf an, dass die Abgaben auf in die USA eingeführte Autos derzeit niedriger sind als EU-Importzölle auf in den USA gebaute Autos. So verlangt die EU etwa 10 Prozent, in den USA sind es dagegen lediglich 2,5 Prozent. Die EU-Kommission wies am Montag darauf hin, dass auf Importe in die EU im Schnitt lediglich 3 Prozent Abgaben fällig werden, in den USA seien es mit 2,4 Prozent nicht viel weniger.

Ein Krisengespräch von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer über von Trump bereits beschlossene Zölle auf Stahl und Aluminium hatte am Samstag (10. März 2018) keine konkreten Ergebnisse gebracht. Man erwarte, dass es weitere Kontakte geben werde, hieß es von EU-Seite. Der Frage, ob die EU zu einer Diskussion über Zollsenkungen bereit sei, wich die für Handelsfragen zuständige EU-Kommission am Montag aus. (mfz)