Apples neues Dateisystem macht Strafverfolgern angeblich zu schaffen

Behörden fehlen einem Bericht zufolge die nötigen Tools, um APFS-Laufwerke zu analysieren. Beschlagnahmte Apple-Hardware werde deshalb auf unbestimmte Zeit einbehalten, dies sei auch ein Problem für unschuldige Besitzer.

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APFS
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apples im vergangenen Jahr begonnener Umzug auf das neue Dateisystem APFS wirkt sich angeblich auf die Arbeit von Strafverfolgungsbehörden aus: Noch immer seien nicht alle nötigen Tools für eine umfassende forensische Analyse von APFS-Laufwerken angepasst, wie die australische Wirtschaftszeitung The Australian Financial Review in einer Kolumne betont. Dies betreffe nicht nur die Computer von Kriminellen, sondern sei auch ein Problem für “komplett unschuldige Firmen”, die dadurch für unbestimmte Zeit auf die Rückgabe ihrer im Rahmen einer Untersuchung beschlagnahmte Apple-Hardware warten müssten.

Es gebe eine ganze Reihe australischer Unternehmen, denen nun “entscheidende Daten fehlen”, weil ihre Hardware bei der Untersuchung Dritter “mitgerissen wurde” und – falls die Geräte bereits auf APFS migriert wurden – von den Behörden bislang nicht wieder herausgegeben wurden, erklärt der Kolumnist der Zeitung.

iPhone und iPad hat Apple schon mit iOS 10.3 im vergangenen Frühjahr automatisch auf APFS umgestellt, Macs sind im Herbst mit macOS 10.13 High Sierra gefolgt – zumindest wenn in diesen eine SSD respektive Flash-Speicher steckt.

Welche Probleme Forensik-Software-Hersteller bei der Anpassung genau haben, bleibt unklar. Apple hat zwar in Aussicht gestellt, die APFS-Laufwerkformatsspezifikation zu “dokumentieren und veröffentlichen”, dies bisher aber nicht getan.

Aus diesem Grund stellte bereits ein Software-Anbieter die Weiterentwicklung zweier altgedienter Laufwerk-Tools für macOS ein – möglicherweise erhöht dies auch den Aufwand für die Anbieter von Forensik-Programmen. Erste Mac-Forensik-Software verspricht inzwischen allerdings die Analyse von APFS-Laufwerken. Auch für iOS-Geräte mit iOS 11 gibt es entsprechende Software, um eine Sicherung und Untersuchung der Nutzerdaten durchzuführen. (lbe)