Editorial überschreitet Schmerzgrenze der Nintendo-Fans

Mit einer gewagten Nazi-Analogie lehnte sich ein Chefredakteur der IGN-Spieleseite weit aus dem Fenster und räumte jetzt seinen Posten.

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Von
  • Clemens Gleich

Wie weit darf ein Editorial gehen? In Amerika, dem Land der "political correctness", muss man in der Tat besonders vorsichtig sein. Brandon Justice, Chefredakteur des Xbox-Angebots der großen Spieleseite IGN, lehnte sich mit einer Nazi-Analogie weit aus dem Fenster. Zu weit für die Mehrheit der Nintendo-Jünger, denn sie stimmte für seinen Weggang.

Stein des Anstoßes war die Äußerung "(...) Nintendo hat nicht viel mehr als seinen puren Auftritt zu bieten gehabt, und trotzdem jubeln alle wie Skinheads auf einem Naziaufmarsch. (...)", die als Teil seiner ernüchternden Zusammenfassung der Spielemesse E3 erschien.

Die Nintendo-GameCube-Fans fühlten sich als Nazis denunziert und machten ihrem Frust im Forum Luft. "Who thinks IGN should get rid of that XBOX guy who called us Nazis?" titelte ein Teilnehmer seine Umfrage, bei der 65 Prozent für einen Rausschmiss stimmten. Dazu muss gesagt werden, dass einige seinen Originalartikel offensichtlich nicht gelesen hatten.

Und er ging oder wurde gegangen, wie einige vermuten. In seiner Abschiedsrede sagt er unter anderem: "(...) Ich glaube, dass ich dem Willen der Leute folgen sollte. Unglücklicherweise befiehlt dieser Wille, dass ich mich von meinem Posten bei IGN entferne." Angeblich nimmt er einen Posten in der Spiele-Entwicklung an. (cgl)