Umfrage: Viele sehen negativen Einfluss der digitalen Kommunikation auf Schriftsprache

Viele für eine Studie Befragte denken, dass sich die digitale Kommunikation in Messengern, SMS oder E-Mails negativ auf die Schriftsprache auswirkt. Dabei versuchen zumindest die meisten, sich an die Regeln zu halten.

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Umfrage: Viele sehen negativen Einfluss der digitalen Kommunikation auf Schriftsprache
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Die Mehrheit der Menschen in Deutschland glaubt, dass die digitale Kommunikation mit SMS, Messenger oder E-Mail einen negativen Einfluss auf die deutsche Schriftsprache hat. 62 Prozent der 2001 für eine repräsentative Studie befragten Internetnutzer zwischen 14 und 60 Jahren glauben an einen eher negativen, 20 Prozent an einen sehr negativen Einfluss auf Rechtschreibung, Grammatik und Satzbau. Das geht aus der Forsa-Umfrage "Sprachliche Kommunikation in der digitalen Welt" für die Gesellschaft für deutsche Sprache hervor. 11 Prozent sehen einen sehr oder eher negativen Einfluss, 3 Prozent gar keinen Einfluss.

Dabei hält sich die große Mehrheit der Befragten in sämtlichen Bevölkerungsgruppen in ihren digitalen Textnachrichten an die gängigen Rechtschreibnormen und achtet zum Beispiel auf einen korrekten Satzbau oder auf korrekte Satzzeichen. Die unter 25-Jährigen beachten diese Rechtschreibnormen etwas seltener als die älteren Befragten.

93 Prozent der Befragten achten immer oder meistens darauf, keine Tippfehler zu machen. Ebenso viele wollen grammatikalisch korrekte Sätze bauen, 82 Prozent beachten immer oder meistens die richtige Groß- und Kleinschreibung und für 81 Prozent sind korrekte Satzzeichen bedeutend.

Fast die Hälfte der Befragten stört es sehr (11 Prozent) oder eher (35 Prozent), dass viele Menschen durch die digitale Kommunikation auch im normalen Sprachgebrauch immer häufiger Anglizismen verwenden. Eine knappe Mehrheit stört sich weniger (33 Prozent) oder überhaupt nicht (21 Prozent) daran.

Die Mehrheit in allen Bevölkerungsgruppen verwendet ergänzend zum Text meistens Emojis, wobei diese von Frauen und unter 35-Jährigen häufiger verwendet werden als von Männern und älteren Befragten.

Sprachnachrichten werden von 31 Prozent gar nicht und von 24 Prozent eher selten verschickt. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen 11 Prozent, die täglich Gesprochenes verschicken, 13 Prozent, die das mehrmals pro Woche und 5 Prozent, die das einmal die Woche machen.

Auf die ohne Antwortvorgabe gestellte Frage nach den Vorteilen von Sprachnachrichten nennen 54 Prozent die Zeitersparnis. Weitere Vorteile werden von wenige Befragten angeführt: Zum Beispiel, dass sich Emotionen durch Sprachnachrichten ausdrücken lassen (13 Prozent), der geringe Aufwand (13 Prozent) oder dass man sich das Tippen spart (12 Prozent). (anw)