Firefox-Roadmap: Der Browser wird persönlicher

Mozilla erklärt in einer neuen Roadmap, wie es mit Firefox in diesem Jahr weitergeht: Der Browser soll noch schneller werden und sich besser anpassen lassen. Die Mobil-Varianten von Firefox bekommen mehr Aufmerksamkeit.

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Firefox-Roadmap: Der Browser wird persönlicher
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Seit der Veröffentlichung von Firefox Quantum geht es Mozilla vor allem um eines: Geschwindigkeit. Sie bleibt laut neuer Roadmap auch weiterhin für den Browser-Entwickler wichtig, denn "Leute lieben Schnelligkeit". Die Entwickler wollen 2018 weitere wichtige Komponenten der neuen Servo-Engine in den Browser einbauen, was das Website-Rendering verbessern soll. Firefox erhielt mit Version 53 erste Bestandteile der neuen Browser-Engine.

Kommende Updates für das Content-Painting-System sollen den Mainthread und damit die Bedienoberfläche geschmeidig ("responsive") halten und Ladezeiten verringern, erklärt die Roadmap. Mit WebRender sollen Web-Apps künftig mit butterweichen 60 Frames pro Sekunde laufen, egal wie groß der Bildschirm auch ist. Mit Firefox 64 soll es im November so weit sein, zunächst profitieren aber nur "ausgewählte Nvidia-GPUs". Die Roadmap führt zahlreiche weitere technische Änderungen auf, die dem Browser Beine machen.

Was kommt wann? Mozillas Zeitplan für den Firefox-Browser gibt einen Überblick.

(Bild: Mozilla )

Firefox soll aber nicht nur schneller, sondern auch persönlicher und anpassbarer werden. "Wir werden neue APIs zur Verfügung stellen, um Erweiterungen und Themes leistungsfähiger zu machen", schreibt Mozilla. Neue Funktionen im Browser und auf addons.mozilla.org sollen "den Leuten helfen, neue Add-ons zu entdecken". Künftig können die Nutzer Seitenleisten, Popups und die Bildlaufleiste nach eigenen Wünschen anpassen. Die Firefox-Erweiterungen sollen wieder mächtiger werden und zusätzliche Funktionen bieten. Mit dem Umstieg auf die WebExtension-APIs mit Quantum waren einige Addon-Funktionen entfallen. Sie konnten etwa die Bedienoberfläche nicht mehr so stark verändern wie früher. Firefox hatte die veralteten XPCOM- und XUL-Schnittstellen abgeschaltet.

Galt 2017 die Aufmerksamkeit vor allem dem Desktop-Browser, soll es 2018 mehr um die Mobil-Varianten von Firefox gehen, also Firefox for iOS, Firefox for FireTV sowie Firefox Focus/Klar. Letzterer soll bald WebAssembly, WebRTC, WebGL 2 und WebVR unterstützen. Firefox for FireTV (der besonders alle YouTube-Liebhaber beglückt) soll "reifen" und eine Kindersicherung bekommen.

Firefox will kein neutraler Browser sein. "Die Menschen im Web verdienen einen Browser, der sie an erster Stelle repräsentiert." Mozilla sieht in Trackern und aufdringlicher Werbung Bedrohungen für das offene Web. "Im Laufe des nächsten Jahres wird sich Firefox gegen das Tracking im Web positionieren", kündigt Mozilla an. Die schlimmsten Inhalte und Tracker will der Browser blockieren; außerdem will die Stiftung stärker kommunizieren, wie Firefox die Privatsphäre seiner Nutzer schützt. Geplant ist auch ein "einfacher Adblocker". Zudem unterbindet Firefox bald das Cross-Domain-Tracking. Das Vorhaben stecke aber noch in den Anfängen, steht in der Roadmap.

All das und viele andere Neuerungen sind für das dritte Quartal dieses Jahres angekündigt. Alle angegebenen Daten sind jedoch Schätzungen und können sich ändern. (dbe)