Google-Dienste laufen nicht mehr auf Smartphones ohne Zertifikat – auch Custom-Roms betroffen

Google Apps funktionieren standardmäßig nicht mehr mit Custom-Roms und Smartphones ohne Zertifikat. Betroffene User müssen ihr Gerät manuell registrieren, um die Google-Dienste weiterhin nutzen zu können.

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(Bild: dpa, Matt Rourke/AP)

Lesezeit: 2 Min.

Google sperrt Android-Geräte ohne offizielle Zertifizierung von den Google-Diensten aus. Das berichtet die Android-Fachwebseite XDA Developers auf Basis von Nutzerberichten. User eines betroffenen Geräts können sich demnach nicht mehr in ihr Gmail-Konto einloggen, den Play Store nutzen oder auf Maps zugreifen. Die Apps lassen sich zwar installieren, können aber nicht mehr mit dem Google-Server kommunizieren. Damit werden sie praktisch unbrauchbar.

Der Schritt dürfte sich gegen Hersteller von Android-Handys richten, die kein Zertifikat für ihre Geräte bekommen. Um eine Zertifizierung zu erhalten, muss ein Gerät Android-Kompatibilitätstests durchlaufen und bestehen. Passiert das nicht, kann der Hersteller seinen Nutzern künftig keine Google-Dienste anbieten.

Die Änderung trifft aber auch private Nutzer, die Custom-Roms auf ihren Android-Geräten installieren. Alternative Betriebssysteme wie Lineage OS kommen nämlich ebenfalls ohne offizielles Google-Zertifikat. Damit solche User trotzdem weiterhin die Google-Dienste einsetzen können, gibt Google ihnen die Möglichkeit, ihr Smartphone manuell zu registrieren. Im Anschluss kann das Handy wie gewohnt weiterverwendet werden.

Die Registrierung benötigt die Android-ID eines Geräts. Die bekommt man entweder über den Befehl “settings get secure android_id” in der ADB Shell oder über eine Systeminfo-App wie AIDA64. Da die Android-ID sich ändern kann, wenn man eine neue Custom-Rom installiert, muss der Vorgang im Zweifelsfall wiederholt durchgeführt werden. Ein Limit von 100 registrierten Android-IDs pro Google-Account soll sicherstellen, dass Hersteller ohne offizielles Zertifikat den Registrierungs-Prozess nicht missbrauchen. Ob das Limit im Lauf der Zeit erhöht wird, ist nicht bekannt.

Update 04.04.: Google hat das Formular überabeitet. Es fordert nun die GSF Device ID.

Update 28.03: Entgegen der Angaben von Google benötigt man zur Registrierung nicht die Android-ID. Das berichten Nutzer, die bei der Eingabe der Android-ID eine Fehlermeldung angezeigt bekamen. Auch die IMEI führt nicht wie zwischenzeitlich berichtet zum Erfolg. Sie kann zwar eingegeben werden, die Registrierung funktioniert allerdings nicht. Stattdessen benötigt man die sogenannte GSF Device ID, berichtet XDA Developers. Die Fachwebseite stützt sich dabei auf einen Pressekontakt bei Google. Die ID kann man mithilfe von Apps einsehen. (dahe)