Gentechnik macht's möglich: Bier ohne Hopfen gebraut

Ohne Hopfen könnte die Bierherstellung günstiger und umweltfreundlicher werden. Forscher haben die Bierhefe genetisch so verändert, dass sie deutlichen Hopfengeschmack produziert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 167 Kommentare lesen
Gentechnik macht's möglich: Bier ohne Hopfen gebraut

(Bild: Pixabay)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Bis zu fünfzig Liter Wasser sind nötig, um den Hopfen für einen Liter Bier zu produzieren – teuer ist er auch noch. Nun gibt es auch Biere, die ohne Hopfen gebraut werden - klassisches Ale wäre ein Beispiel. Heutzutage ist aber auch Ale meist ein gehopftes Bier, da wäre es doch gut, den Hopfen ersetzen zu können, um die Brauerei günstiger und umweltfreundlicher zu machen.

Wissenschaftler der Universität von Berkeley haben nun Bierhefe mit Gentechnik verändert, um beim Brauen auf Hopfen verzichten zu können. Das entstandene Bier schmeckt laut Testtrinkern einer Doppelblindstudie sogar besonders hopfig.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Für die genetische Veränderung nutzte das Team das beliebte CRISPR/Cas-System und schleuste vier neue Gene in die Bierhefe ein. Zwei der Gene lassen die Hefe neue Ausgangsstoffe für Aromen produzieren. Zwei weitere Gene, aus der Minze und Basilikum, sorgen für den Umbau in schmackhafte Hopfenaromen. Mit den neuen Hefestämmen braute ein Wissenschaftler ein hopfenfreies Bier und ein herkömmliches Bier zum Vergleich. 27 Brauerei-Angestellte verkosteten anschließend die beiden Biere.

Den Geschmack bewerteten sie als deutlich hopfiger. Für einen vollen Biergeschmack seien vermutlich aber noch weitere Stoffe nötig, schreiben die Forscher im wissenschaftlichen Journal Nature Communications. Mit der Firma Berkeley Brewing Science wollen sie daran weiterarbeiten und die Hefestämme später verkaufen.

Wer selber Bier brauen möchte, muss also noch eine Weile Hopfen nutzen. Eine Einstiegshilfe sind etwa die frei herunterladbaren Rezepte der schottischen Craft-Beer-Brauerei BrewDog, die die jeweils verwendeten Hopfen, Hefen und Malze erläutern. Eine Anleitung zum Selberbrauen gibt es in Make 2/15 und mit dem Becherbot werden auch die Biergläser individuelle Einzelstücke.

(hch)