Docker-Gründer Solomon Hykes verabschiedet sich

Damit haben wohl die wenigsten gerechnet: Der Docker-Mitgründer und langjährige CTO Solomon Hykes verlässt kurz nach dem fünften Geburtstag von Docker die Firma. Warum?

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Docker-Gründer Solomon Hykes verabschiedet sich

(Bild: Geralt/Pixabay)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Björn Bohn

Solomon Hykes, Mitbegründer und langjähriger CTO von Docker, verlässt die Firma. Das hat er selbst in einem Beitrag im offiziellen Docker-Blog angekündigt. Als Grund dafür gibt er an, dass Docker einen neuen CTO benötige, der langjährige Erfahrungen mit Firmenkunden habe. Mit diesem solle sich Dockers Weg in die Zukunft klarer gestalten können.

In Hykes' Augen ist der Weg für Docker klar. Viele Firmen migrieren in eine Cloud-Umgebung, und die Docker Enterprise Edition sei das einzige Werkzeug, dass die Bedürfnisse der Kunden im Bezug auf Sicherheit und Verlässlichkeit erfüllen kann. An genau diesem Punkt soll ein neuer CTO ansetzen und Docker bei Firmen etablieren. Hykes ist bei der Suche nach einem neuen CTO beteiligt und gestaltet somit die Zukunft von Docker zumindest damit noch ein Stück mit.

Weiterhin erklärt Hykes, dass sein Weggang gar nicht so dramatisch wäre. Er wird der Firma als aktives Vorstandsmitglied, großer Anteilseigner und "pflegebedürftiger" Docker-Nutzer erhalten bleiben. Er möchte die Firma in den nächsten Monaten mit seiner Erfahrung weiterhin helfen.

Als Gründer sieht der 34-jährige Hykes seinen Weggang mit gemischten Gefühlen. "Wenn jemand eine Firma gründet, ist es sein Job, die Firma so aufzubauen, dass sie irgendwann ohne dich erfolgreich sein kann. Dieser Tag ist jetzt gekommen", so Hykes. Es sei als Gründer nie einfach, vom Lebenswerk Abschied zu nehmen. Allerdings schätze er sich glücklich, solch eine Gelegenheit überhaupt erleben zu können.

Der Abschied von Hykes kommt nur eine Woche nach dem fünften Geburtstag von Docker. Die Firma hatte allerdings bereits ein turbulentes Jahr 2017 hinter sich. Vergangenen Mai gab es ebenfalls einen Wechsel ähnlicher Größenordnung. Ben Golub, damals langjähriger CEO von Docker, trat von seinem Posten zurück. Seine Stelle übernahm Steve Singh, der Docker wirtschaftlich stabil halten soll.

Mit der Ankündigung des neuen Projekts Moby sorgte Docker zunächst für Verwirrung bei den Nutzern, denen die weitere Ausrichtung von Docker nicht ganz klar war. Ebenfalls für Furore sorgte die Ankündigung auf der DockerCon EU 2017, dass Docker Kubernetes unterstützen wird. Das Werkzeug zur Container-Orchestrierung ist bei Entwicklern sehr beliebt, weshalb Docker trotz der eigenen Alternative Docker Swarm Abstriche machen musste.

Welche Auswirkungen der Weggang von Hykes auf die Firma haben wird, ist noch unklar. Stimmen, die den "Tod von Docker" schon Ende des Jahres prophezeiten, könnten jetzt lauter werden.

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(bbo)