Festo entwickelt Flughund-Roboter und verbesserte Radlerspinne

Überraschende Bionik-Projekte hat Festo in der Vorschau der Hannover Messe vorgestellt. Darunter ist ein Flughund, der trotz 2,28 Meter Spannweite enge Radien kurven kann, sowie ein Roboter, der ähnlich einer Sahara-Spinne krabbeln und auch rollen kann.

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Festo entwickelt Flughund-Roboter und verbesserte Radlerspinne

Teilautonom flattert der Roboter-Flughund durch die Halle. Ein Motion-Tracking-System verfolgt seine Flugbahn in einem definierten Luftraum und sendet Steuerbefehle.

(Bild: Festo)

Lesezeit: 2 Min.

Neben Industrieprojekten wie etwa zur Mensch-Roboter-Kollaboration entwickelt Festo immer wieder auch bionische Roboter. Mit einem teilautonom fliegenden Flughund-Roboter und einer Roboterspinne, die die Purzelbaumtechnik perfektioniert, macht der Automationsspezialist vor der diesjährigen Hannover Messe von sich reden.

Im Verbund mit Hochschulen, Instituten und Entwicklerfirmen entwirft Festo seit Jahren Forschungsträger, deren technische Grundprinzipien aus der Natur abgeleitet sind. Für ihren Bionic Flying Fox haben die Entwickler den Flughund unter die Lupe genommen.

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Das ultraleichte Flugobjekt beherrscht trotz seiner Spannweite von 2,28 Meter enge Flugradien. Möglich macht das seine ausgetüftelte Kinematik nach dem Scherenprinzip. Die Handschwinge klappt sich beim Aufschwung ein und breitet sich zum kraftvollen Abschwung wieder aus. Damit sich der Bionic Flying Fox in einem definierten Luftraum teilautonom bewegen kann, kommuniziert er mit einem so genannten Motion-Tracking-System. Die Installation erfasst permanent seine Position. Gleichzeitig plant das System die Flugbahnen und liefert die dazu nötigen Steuerbefehle. Für Start und Landung benötigt der Roboter-Flughund allerdings die Hilfe eines Menschen.

Erst 2008 hat Bionik-Professor Dr.-Ing. Ingo Rechenberg die Radlerspinne am Rande der Sahara entdeckt. Sie kann laufen wie andere Spinnen, aber sich auch mit einer kombinierten Bewegung aus Flug- und Bodenrolle fortbewegen.

Einzigartige Bewegungsformen nach dem Vorbild der Radlerspinne am Rande der Sahara beherrscht der Wheelbot, der je drei Beine zu einem Rad formen kann.

(Bild: Festo)

Seit seiner Entdeckung befasst sich Prof. Rechenberg mit der technischen Übertragung dieser Bewegungsmuster. Die Kinematik und das Antriebskonzept wurden nun gemeinsam mit dem Bionik-Team von Festo entwickelt. Um ins Rollen zu kommen, formt der Bionic Wheel Bot links und rechts von seinem Körper jeweils drei Beine zu einem Rad. Zwei beim Laufen eingeklappte Beine fahren dann aus, um den zusammengekugelten Bot am Boden abzustoßen.

Ein weiteres Zukunftsprojekt des Automatisierers ist der Bionic Workplace, laut Festo ein selbstlernender Arbeitsplatz mit pneumatischem Leichtbauroboter für die flexible Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboterarm. Dieser Arbeitsplatz ist mit einigen Assistenzsystemen und Peripheriegeräten ausgestattet. Der Mensch kann direkt mit dem Cobot interagieren und ihn über Bewegung, Berührung oder über die Sprache steuern. Auch künstliche Intelligenz und den Einsatz von Machine-Learning-Methoden verspricht der Anbieter. So werde sich der selbstlernende Arbeitsplatz im Praxiseinsatz kontinuierlich für seine Aufgaben optimieren. (agr)