MagentaMobil XL: Mobiles Flatrate-Surfen bleibt in Deutschland teuer

In einer Werbung der Telekom für einen neuen Flatrate-Mobiltarif heißt es "Endlich. Keine Limits mehr". Tatsächlich gibt es in MagentaMobil XL keine Drosselung der Geschwindigkeit. Im Vergleich mit anderen EU-Staaten ist der Tarif aber teuer.

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Junger Mann blickt stirnrunzelnd auf sein Handy

(Bild: USAF/Delanie Stafford)

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Von
  • dpa

Wer in Deutschland mit seinem Handy schnell und viel surfen will, muss deutlicher tiefer in die Tasche greifen als im Ausland. Wie aus einer Untersuchung des Vergleichsportals Verivox hervorgeht, ist es in vielen anderen EU-Staaten deutlich billiger: So werden in Deutschland rund 80 Euro im Monat für den Telekom-Tarif MagentaMobil XL fällig, um eine unbegrenzte Daten-Flatrate zu bekommen – die Übertragungsgeschwindigkeit wird also nicht ab einer gewissen Menge gedrosselt. In den Niederlanden (35 Euro), Frankreich (40 Euro), Großbritannien (umgerechnet rund 40 Euro) und Schweden (umgerechnet 49 Euro) liegen die billigsten Tarife wesentlich niedriger.

Die Telekom hatte erst kürzlich eine neue Daten-Flatrate für mobiles Surfen eingeführt. Vodafone und Telefónica/O2 haben in Deutschland kein solches Produkt. Verivox hatte alle verfügbaren Tarife aus zehn europäischen Staaten unter die Lupe genommen. Einige Länder hatten nur "Quasi-Flatrates" – dort ist die Grenze zur Datenmenge, ab der auf langsames Tempo gedrosselt wird, also sehr hoch. In Polen kostet zum Beispiel in einem Tarif mit einer 100 GB-Schwelle nur umgerechnet rund 19 Euro – der ist von T-Mobile, einer Tochter des Bonner Konzerns.

Relativ billig sind zudem Tarife in Italien (25 Euro/Grenze 100 GB) und Spanien (32 Euro/25 GB). Recht teuer ist Österreich – Verivox zufolge kostet dort der preisgünstigste Tarif 69,73 Euro bei einem Drosselungsbeginn bei 60 GB.

Der Vergleich mache deutlich, dass Deutschland bei Tarifen mit großen Datenmengen weiterhin Nachholbedarf hat, sagte Verivox-Experte Christian Schiele. Er begründet das hohe Preisniveau unter anderem damit, dass der Wettbewerb auf dem heimischen Markt in den vergangenen Jahren abgeflacht sei. Zudem gebe es in Deutschland weniger staatliche Förderung als zum Beispiel in Frankreich. Heimische Firmen müssen ihr Geschäft also weitgehend aus eigener Kraft finanzieren.

Einen ausführlichen Vergleichstest von Mobilfunktarifen mit großem Datenvolumen lesen Sie in der kommenden c't 09/18. (dahe)