Test: Bluetooth-Kopfhörer Bowers & Wilkins PX mit Active Noise Cancelling

Der Bluetooth-Kopfhörer Bowers & Wilkins PX sorgt mit Active Noise Cancelling für Ruhe und sieht schick aus. Klanglich muss er sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken.

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Test: Bowers & Wilkins PX Bluetooth Kopfhörer
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Der Bowers & Wilkins PX ist der einzige High-End-Bluetooth-Kopfhörer, der zumindest äußerlich seinem Preis gerecht wird: Plastik kommt nirgendwo zum Vorschein, stattdessen ist jede Stelle mit Leder oder robustem Stoff überzogen oder besteht aus Metall. Konkurrenten aus der gleichen Preisklasse wirken dagegen billig.

Der Nachteil der Materialwahl ist das vergleichsweise hohe Gewicht, das vor allem bei ruckartigen Kopfbewegungen auffällt. Außerdem lässt sich der PX nicht zusammenklappen. Die Hörmuscheln umschließen die meisten Ohren, ohne auf ihnen aufzuliegen. Die Lederpolster haben eine schmale Auflagefläche, sodass sie bei Trägern mit großem Kopf drücken können.

Der Klang ist verhältnismäßig neutral und wird nicht so stark nachbearbeitet wie etwa beim Sony WH-1000MX2. Highlights in der Musik betont der PX nicht so stark, gibt Höhen aber detailliert wieder und lässt es auch nicht an präzisem Bass vermissen. Das Active Noise Cancelling von dynamischen Geräuschen wie Stimmen ist nicht so leistungsfähig wie bei Sony, Sennheiser und Bose. Grundsätzlich funktioniert die Geräuschunterdrückung aber zuverlässig und sperrt beispielsweise Flugzeug- und Zuglärm aus.

Dank eingebauter Näherungssensoren wacht der PX automatisch aus dem Stand-by auf und setzt die Wiedergabe fort, wenn man ihn aufsetzt. Nimmt man ihn ab, geht er in den Stand-by. Nicht immer reagierten die Sensoren im Test korrekt. In diesem Fall hilft es, die Empfindlichkeit per App zu erhöhen oder zu reduzieren – oder die Automatik abzuschalten.

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Die App dient ansonsten fast nur zur Steuerung der Geräuschunterdrückung: Ihre Intensität lässt sich in drei Stufen regeln. Die Pass-Through-Funktion leitet auf Wunsch Außengeräusche via Mikrofon an die Ohrhörer weiter. Auch Pass-Through lässt sich stufenweise regeln. Um schnell mal etwas nachzujustieren, eignet sich die App aber nicht, da es stets mehrere Sekunden dauert, bis sie die Kopfhörer gefunden hat. Außerdem verlangt sie unter Android Standortzugriff.

Schön ist, dass B&W statt der mittlerweile üblichen Touchsensorfläche zur Steuerung gut erstastbare mechanische Knöpfe an der rechten Hörmuschel angebracht hat. Drei Tasten dienen zur Musiksteuerung, eine zum Einschalten und Koppeln und mit der fünften schaltet man Noise Cancelling ein und aus. Dank eingebautem Mikrofon lässt sich mit dem Kopfhörer auch telefonieren. Geladen wird der PX über USB Typ-C. Ein passendes Kabel liegt im Karton, ein Netzteil fehlt hingegen.

Abgesehen von der edlen Verarbeitung macht der PX nur wenig besser als seine Konkurrenten: Er lässt sich schlechter verstauen, klingt nicht ganz so unterhaltsam wie der Sony WH-1000XM2, sitzt nicht ganz so sicher und komfortabel wie der Sennheiser PXC 550 und blockiert Geräusche nicht ganz so stringent wie der Bose QuietComfort 35 II. Wobei es nur um Nuancen geht und der B&W PX insgesamt dennoch zu den besten Bluetooth-Kopfhörern gehört.

Bowers & Wilkins PX
Gewicht 334 g
Bluetooth / Codecs 4.1 / SBC, AAC, aptX, aptX HD
Akku / Laufzeit (bei ca. 80 dB) 850 mAh / 10,3 h

(mre)