Projekt in Gera kombiniert eSport und Berufsausbildung

Einen neuen Weg in der Professionalisierung von Computersportlern schlägt ein Unternehmen in Gera ein: Gleichberechtigt sollen die eSportler trainieren und sich in einem Beruf ausbilden lassen.

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ESL One Hamburg

Das E-Sport-Events "ESL One Hamburg".

(Bild: dpa, Daniel Bockwoldt)

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Von
  • dpa

Ein deutschlandweit einmaliges Projekt startet ein Geraer Unternehmen zum 1. Juni: In einem eigenen Leistungszentrum sollen professionelle Computerspieler – eSportler – ihrem Sport nachgehen und zugleich eine Berufsausbildung in der Firma machen können. Das teilte die Ad Hoc Gaming GmbH am Donnerstag mit.

Die Spieler sollen täglich vier Stunden in einem Bereich der Firmengruppe arbeiten. Die zweite Tageshälfte verbringen sie im Leistungszentrum, um zu trainieren. "Dieses Berufskonzept ist beispielhaft für die wichtigen Impulse, die eSport für die berufliche Qualifizierung von jungen Menschen liefern kann", sagte Hans Jagnow, Präsident des eSport-Bundes Deutschland. Die konkrete Verknüpfung zwischen Profi-eSport und beruflicher Orientierung ist seinen Angaben zufolge bisher einzigartig in Deutschland.

"Der Einstieg in die eSport-Karriere als Profi-Spieler beginnt oft sehr früh – dafür zu sorgen, dass nach eSport die weitere berufliche Entwicklung der Athleten auf sicheren Füßen steht, ist außerordentlich wichtig", unterstrich Jagnow. Gleichzeitig sei es gut zu sehen, wie der Computersport in das regionale Wirtschaftsleben eingebettet werden könne.

Die Ad Hoc Gaming GmbH ist mit ihrem Team "Mysterious Monkeys" in der Electronic Sports League (ESL) vertreten. Die Mannschaft gewann bereits mehrere Meisterschaften. Langfristig strebt die Firma eine enge Kooperation mit der Stadt Gera und dem Land Thüringen an. Zudem sollen Partnerschaften mit regionalen Unternehmen geknüpft werden, um den angehenden Profi-Gamern weitere Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Später soll das Leistungszentrum den derzeitigen Plänen zufolge in ein Internat umgewandelt werden. (axk)