Apple-Milliarden: Analysten glauben an massiven Aktienrückkauf statt Übernahmen

Über 160 Milliarden US-Dollar hat Apple in seiner Kriegskasse – und kann sie dank der Steuerreform von Präsident Trump kostengünstig in die Heimat überführen. Analysten wollen nun herausgefunden haben, was der Konzern damit plant.

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Apple Store

Apple-Logo an einem Apple-Laden.

(Bild: dpa, Mark Lennihan/AP)

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Was macht Apple mit seinem gigantischen Bargeldberg? Analysten des Bankhauses Citi meinen, dass der Konzern nicht unbedingt zu einer Megaübernahme neigt und die Milliarden stattdessen vermutlich in einen massiven Ausbau seines Aktienrückkaufprogramms stecken wird. Apple werde dieses wohl verdoppeln, schreiben die Finanzexperten Jim Suva und Asiya Merchant in einem Report an Investoren, der BusinessInsider vorliegt.

Im Februar hatte Apple angekündigt, die aktuell über 160 Milliarden US-Dollar in der Kriegskasse des Konzerns in absehbarer Zeit "auf Null" herunterfahren zu wollen. Die Summe steht dem iPhone-Produzenten künftig in den USA zur Verfügung, weil die Steuerreform von US-Präsident Donald J. Trump eine günstige Rückführung erlaubt.

Apple kauft schon jetzt signifikant eigene Aktien zurück und zahlt Dividenden – dafür wurden auch Milliardenschulden gemacht, die jedoch vom Geld in der Kriegskasse, das bislang zu großen Teilen im Ausland lagerte, gedeckt waren.

Die Citi-Analysten gehen nun davon aus, dass Apple weitere 100 Milliarden Dollar in sein "Capital-Return Program" stecken wird und somit insgesamt 400 Milliarden direkt (Dividenden) oder indirekt (Aktienrückkäufe) an Aktionäre fließen sollen.

Mindestens die Hälfte sei für Aktienrückkäufe in den nächsten zwei Jahren vorgesehen. Apple würde die im Umlauf befindlichen Aktien somit um weitere 9,5 Prozent reduzieren. Durch Aktienrückkäufe steigt der Unternehmenswert insgesamt – laut Citi entsprechen besagte 9,5 Prozent ungefähr 18 Dollar Aufschlag auf Apples Aktienkurs. Über die letzten fünf Jahre hat Apple seine Aktienanzahl bereits um 22 Prozent reduziert und damit quasi in sich selbst investiert.

Große Übernahmen gehören bislang nicht zu Apples Unternehmenskultur. Die Maximalsumme, die der Konzern bislang ausgab, waren 3 Milliarden Dollar für den Kopfhörerhersteller Beats. Zuletzt flossen wohl rund 400 Millionen in den Kauf des Musikerkennungsdienstes Shazam – für Apple sind das Peanuts. Spekulationen, wonach Apple größere Brocken wie etwa den Videodienst Netflix oder den E-Auto-Spezialisten Tesla schlucken könnte, erwiesen sich bislang als Trugschluss. (bsc)