Digitalisierung: Druckbranche sattelt auf digitales Datenmanagement um

Die Digitalisierung macht der Druckbranche zu schaffen, weil immer mehr Firmen auf bedrucktes Papier verzichten. Die Branche will deshalb selbst zum Digitalisierer analogen Materials und zum Datenmanager für Unternehmen werden.

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Digitalisierung: Druckbranche sattelt auf digitales Datenmanagement um

(Bild: Pixabay / CC0)

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Von
  • dpa

Die Branche der Scan- und Druckbetriebe steht vor großen Herausforderungen: Immer mehr Unternehmen arbeiten digital und verzichten auf Papier. Künftig soll auch die öffentliche Verwaltung vollständig elektronisch arbeiten – darauf haben sich CDU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag geeinigt. Auf der Jahrestagung des Fachverbandes für Multimediale Informationsverarbeitung (FMI) am kommenden Wochenende in Mainz wollen Dienstleister und Lieferanten zusammenkommen, um über die Digitalisierung und ihre Folgen zu beraten.

Der Verzicht auf Papier macht viele klassische Dienstleistungen der Branche wie etwa das Drucken großer Baupläne obsolet. Viele Betriebe werden deswegen voraussichtlich nur noch digitale Dienstleistungen anbieten. "In Zukunft sind unsere Mitglieder die Datenmanager ihrer Kunden", sagte der Geschäftsführer des Fachverbands, Achim Carius, der dpa. Viele kleine und mittelständische Unternehmen könnten den Datenfluss und den Umgang mit Daten nicht mehr alleine bewältigen.

Bis die Umstellung auf digitale Dienstleistungen abgeschlossen ist, bleibt das Scannen analoger Archive und Datensätze ein einträgliches Geschäftsmodell: "Für Behörden ist von gewerblichen Dienstleistern noch nie so viel gescannt worden", sagte Carius. Er ist sicher, dass der Boom noch einige Jahre anhält: "Bis der analoge Dokumentenberg gescannt ist, werden bestimmt noch zehn Jahre vergehen."

Obwohl immer mehr Unternehmen und Behörden auf Papier verzichten wollen, glaubt der Geschäftsführer nicht, dass die Dienstleistung des Druckens ausstirbt. "Sie verändert sich: Inzwischen wird mit Neonfarben und vielen Effekten gedruckt", sagte Carius. Das Papier werde edler, teurer und anspruchsvoller. "Das Bedrucken von Papier wird nicht wegfallen, sondern ein Luxusgut." (olb)