Website-Konzeption und Relaunch: Schlechten Websites den Kampf angesagt

Das Buch hilft bei der Neugestaltung von Websites ebenso wie beim Neuaufbau, geht aber technisch kaum in die Tiefe.

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Website-Konzeption und Relaunch: Schlechten Websites den Kampf angesagt
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Michael Müller

Sebastian Erlhofer, Dorothea Brenner

Website-Konzeption und Relaunch: Schlechten Websites den Kampf angesagt

Rheinwerk Computing, 2018
505 Seiten, 40 Euro
ISBN 978-3-8362-4557-9

Die Autoren Sebastian Erlhofer und Dorothea Brenner sind es leid, jeden Tag schlechte Websites zu sehen – unabhängig davon, ob sie hässlich, technisch veraltet oder einfach nicht zielführend sind. Das Buch "Website-Konzeption und Relaunch" haben sie geschrieben, um den Lesern zu vermitteln, woran es ihrer Meinung vor allem mangelt. Da aufgrund der Vielzahl an Beispielen eher die Überarbeitung bestehender Webauftritte im Fokus steht als das Erstellen neuer, haben die Autoren auch den Relaunch betrachtet. Für neue Websites lässt es sich aber ebenso gut nutzen.

Um die Frage zu klären, was an vielen Websites aus ihrer Sicht schlecht ist, holen die Autoren zunächst etwas weiter aus. Eine gute Website besteht demnach nicht nur aus ein paar hübschen Seiten; vielmehr muss sie die Anwender ansprechen und abholen, damit sie zum gewünschten Ziel gelangen. Letzteres ist abhängig von der Intention der Website. Bei einem Webshop geht es beispielsweise um den Kaufabschluss. Und so beschreiben die Autoren, warum es sich lohnt zu verstehen, wie Besucher mit den Webseiten interagieren, aber auch, welche Kommunikationsmittel eine Website benötigt, um Besucher richtig zu leiten. Nur so haben Webentwickler die Chance, Sites erfolgreich zu gestalten.

Diese grundlegenden Gedanken ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch und finden sich nach vorwiegend organisatorischen und technischen Aspekten auch im letzten Teil des Buchs, in dem es darum geht, die Website live zu schalten und Besucher anzulocken.

Davor ist jedoch eine Menge Arbeit erforderlich, und die notwendigen Schritte beschreiben die Autoren im Laufe ihres Buchs. Unter anderem Erläutern sie die Projektplanung einer Website und den Entwurf der passenden Strategien. Ein Schlüssel hierfür ist die Analyse der potenziellen Zielgruppe, die nach Meinung der Autoren am besten mit Personas gelinge, ein Ansatz der auch in der Softwareentwicklung Anklang findet. Ein Persona ist dabei eine virtuelle Person, der beispielsweise der Name "Else" und konkrete Eigenschaften zugeschrieben werden. Nun können Entwickler überlegen wie Else sich verhalten wird und diese Erkenntnisse in die Planung aufnehmen.

Zu den Inhalten, die das Buch behandelt, gehören Keywords, Navigation, Makro- und Mikroinformationsstrukturen. Darüber hinaus kommen die Auswahl von Server, User-Experience, Look & Feel ebenso zur Sprache wie die Wahl der passenden Agentur. Die Themen schärfen beim Leser das Verständnis für eine gute Website und deren Live-Schaltung, sei es im Rahmen eines Relaunches oder einer Neugestaltung. Dabei nähert sich das Buch jedoch nur stellenweise der technischem Umsetzung – die Autoren betreiben eine Internetagentur und haben das Buch in erster Linie für Leser konzipiert, die eine Agentur mit der technischen Umsetzung beauftragen. Dennoch ist es ebenfalls für diejenigen geeignet, die eine Umsetzung in Eigenregie planen. Die Informationen zu Themen wie Gestaltung und Kundengewinnung haben ihre Berechtigung als "wertvolles Hintergrundwissen", wie es auf dem Rückumschlag heißt.

Das Buch eignet sich auch für interessierte Entwickler. Am meisten profitieren dürften jedoch die Personen, die sich mit den organisatorischen Aufgaben rund um die Websitegestaltung sowie mit dem Inhalt beschäftigen.

Michael Müller
ist als Bereichsleiter Softwareentwicklung der InEK GmbH verantwortlich für Projekte im Web-, Java- und .NET-Umfeld. Daneben betätigt er sich als freier Autor und verfasst Fachartikel zu diversen Entwicklungsthemen sowie Buchrezensionen.
(rme)