Twist Bioscience verspricht DNA-Datenspeicherung für wenige Cents

Künstlich erzeugte Gene sind ein beispiellos dichtes Medium für die Speicherung großer Datenmengen. Das Konzept funktioniert bereits zuverlässig – und der führende Anbieter verspricht rapide fallende Preise.

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Twist Bioscience spricht von DNA-Datenspeicherung für wenige Cents

(Bild: Twist Bioscience)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Anbieter von synthetisch hergestellten Genen für Biotech-Anwendungen haben es nicht leicht, denn die Preise sinken schneller, als die – durchaus lebhafte – Nachfrage zunimmt. Profitieren könnten sie aber vom Markt für Datenspeicherung, der ein jährliches Volumen von 30 Milliarden Dollar aufweist: Bereits heute lassen sich Daten zuverlässig in DNA codieren und anschließend wieder auslesen. Noch ist das ausgesprochen teuer. Doch in einigen Jahren soll es laut Emily Leproust, Mitgründerin und CEO des führenden Anbieters Twist Bioscience, nur noch „ein paar Cents“ kosten. Das berichtet Technology Review online in „DNA als Speichermedium“.

Die Marktforschungsgruppe IDC sagt voraus, dass im Jahr 2025 weltweit 163 Zettabyte an digitalen Daten anfallen werden, genug um den Speicher von 1,2 Billionen iPhones zu füllen. Vor dem Hintergrund der immer weiter steigenden Datenmengen könnte DNA das ideale Speichermedium sein: Es ist so dicht, dass damit alle bislang existierenden Daten in einem einzigen Konferenzraum untergebracht werden könnten. „Für archivierte Daten, die lange Zeit gespeichert werden sollen, gibt es nichts besseres“, sagt Luis Ceze, ein Informatiker an der University of Washington.

Zusammen mit Ceze arbeitet Twist Bioscience daran, diesen Markt zu erschließen. Seit 2016 hat das Unternehmen bereits 20 Millionen nach Wunsch codierte DNA-Stränge an Microsoft Research geliefert; außerdem hat das Team unter anderem bereits Musikvideos, Songs vom Montreux Jazz Festival und die universelle Erklärung der Menschenrechte in DNA programmiert. Derzeit bietet Twist Kunden an, 12 Megabyte an Daten für 100.000 Dollar in DNA zu speichern. CEO Leproust betont aber selbst, dass die Preise noch sehr weit sinken müssen, um die Technologie attraktiver zu machen.

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(sma)