Umfrage: Unternehmen setzten EU-Datenschutzgrundverordnung nur halbherzig um

Lediglich sechs Prozent der Unternehmen haben laut einer Umfrage bislang die demnächst vorgeschriebene Prozessdokumentation für mehr Transparenz implementiert.

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Umfrage: Unternehmen setzten EU-Datenschutzgrundverordnung nur halbherzig um
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Unternehmen in Deutschland sind laut einer Umfrage des Internet-Verbands eco vielfach nur sehr unzureichend auf die neue EU-Datenschutzgrundverordnung vorbereitet. Lediglich 13 Prozent sehen sich dabei selbst rechtlich auf der sicheren Seite, teilte der eco-Verband mit. Sechs Prozent der Unternehmen haben demnach bislang die dann vorgeschriebene Prozessdokumentation für mehr Transparenz implementiert. Verfahren zur Auskunftserteilung, Löschung und Berichtigung von Daten müssten noch 30 Prozent der Firmen einrichten.

Die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) tritt mit einer Fülle neuer Vorschriften für den Daten- und Verbraucherschutz offiziell am 25. Mai in Kraft. Dann gelten auch neue Regeln für das E-Mail-Marketing. Wer Werbemails verschicken will, muss dann eine nachweisbare Einwilligung jedes einzelnen Adressaten vorweisen können. Lediglich 10 Prozent der Unternehmen haben laut Umfrage ihre Prozesse aber erst angepasst, 56 Prozent sind aktuell noch damit beschäftigt. Die Entscheider in den Betrieben sollten sich den Herausforderungen jetzt stellen, rät Torsten Schwarz vom eco Verband.

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Offenbar hätten viele Unternehmen die Vorgaben der DSGVO bislang "erst halbherzig umgesetzt", sagt Schwarz. "Angesichts der kurzen Zeit, die bis zum 25. Mai noch verbleibt, gehört das Thema in der Agenda nun ganz nach oben." Bis zum Stichtag gebe es noch viel zu tun. Die DSGVO sieht auch Bußgelder vor, die eine Summe in Höhe von bis zu vier Prozent des Vorjahres-Umsatzes erreichen können. Die Höchstsumme wird aber nur bei gravierenden Verstößen fällig.

Welche neuen Rechte Nutzer dank EU-DSGVO künftig haben, um ihre Daten bei Unternehmen anzufordern oder zu löschen, finden Sie in der c't:

  • Die DSGVO bringt den Bürgern neue Rechte, c't 5/2018, S. 112
mit Material der dpa