Wochenrückblick Replay: PUBG-Trojaner, Retro-Dateimanager, Zuckerberg

Malware, die zum Spielen zwingt, ein klassischer Windows-Dateimanger und ein Grillfest in Washington gehören zu den heißesten Themen der vergangenen Woche.

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Wochenrückblick Replay: PUBG-Trojaner, Retro-Dateimanager, Zuckerberg
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Ein Trojaner, der die Festplatte verschlüsselt und die Daten erst wieder freigibt, wenn man eine Runde "Playerunknown's Battleground" (PUBG) spielt? Klingt verrückt, gibt es aber – und das fanden nicht nur wir in der Redaktion, sondern auch die Leser bemerkenswert: Die meistgelesene Meldung der Woche war aus der Rubrik "WTF". Leser "Dr. John D. Zoidberg" freut sich schon auf den "Tag, an dem meine Firma sich den einfängt".

Retro ist im Trend: Auch der klassische Windows-Dateimanager traf auf großes Leserinteresse. Auf Github wurde der Klassiker nun als Open Source veröffentlicht, Retrofreunde können neben dem Quellcode auch eine ausführbare Version herunterladen. Im Forum kommt unter anderem die Frage nach dem Norton Commander auf.

Für Mark Zuckerberg war es keine einfache Woche. Im Zuge der Enthüllungen des Datenmissbrauchs durch Cambridge Analytica wurde auch bekannt, dass Messenger-Nachrichten des Facebook-Gründers und anderer Führungskräfte nachträglich aus den jeweiligen Chats gelöscht wurden – Platz Drei der Woche. Was das bedeutet, erklärt Kommentator "x-beliebig": "Marc Zuckerberg und seine Aktionäre wissen alles und dürfen alles."

Ebenfalls erwähnenswert: Milliarden von internen Firmendokumenten sind ohne Zugriffsbeschränkungen im Netz von jedermann aufrufbar. Sicherheitsforscher von Digital Shadows haben gut 12 Petabyte sensibler Daten im Netz aufgespürt – Platz Vier. Und schließlich hat Google weitere Informationen über "Fuchsia" rausgelassen – das Betriebssystem gilt als möglicher Nachfolger für Android.

Auch darüber hinaus hat uns Facebook stark beschäftigt: Das soziale Netzwerk steht wegen seines leichtfertigen Umgangs mit Daten schwer unter Beschuss. Und weil ein britisches Unternehmen behauptet, mit von Facebook abgegriffenen Daten die US-Wahlen beeinflusst zu haben, interessiert sich dafür jetzt auch die US-Politik. Zuckerbergs musste vor Ausschüssen des Senats und des Repräsentantenhauses Rede und Antwort stehen. Unser US-Korrespondent Daniel AJ Sokolov kommentiert: Das war ein halbherziger Canossagang.

Dann hat es eine Meldung aus der Vorwoche in die Top Ten geschafft: Da macht Facebook mal was für besseren Datenschutz – und dann ist Tinder kaputt. Das geht natürlich gar nicht. Kaputt war auch die Stromversorgung in einem Frankfurter Rechenzentrum, das den deutschen Internetknoten DECIX beherbergt. Da lief eine Weile nichts mehr im deutschen Internet – wohl auch, weil die Notsysteme nicht so ganz liefen wie geplant.

Nicht nur Washington, auch Wolfsburg hat eine ereignisreiche Woche hinter sich. Nachdem es bereits erste Spekulationen über das Schicksal von VW-Boss Matthias Müller gegeben hatte, heize das Unternehmen mit einer Börsenmitteilung die Gerüchteküche weiter an. Am Donnerstagabend war es dann offiziell: Müller muss gehen, der bisherige Markenchef Herbert Diess ist der neue starke Mann in Wolfsburg.

Zum Abschluss noch eine gute Nachricht: Die großen Browser-Hersteller Mozilla, Google und Microsoft unterstützen den neuen Web-Standard WebAuthentication, kurz: WebAuthn. Er könnte künftig Passwörter im Internet überflüssig machen, weil Nutzer sich bei Online-Diensten einfach mit einemToken, Fingerabdruck oder einem anderen biometrischen Verfahren einloggen können. (vbr)