Spielfiguren mit KI bringen sich selbst Kung-Fu bei

Die computergenerierten Charaktere in Video-Spielen und Filmen mögen realitätsnah aussehen, sind aber kaum mehr als digitale Marionetten. Mit einem neuen Verfahren sollen sie eigenständiger werden.

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Virtuelle Spiel- und Film-Figuren sollen korrekte Bewegungen durch Beobachten lernen

(Bild: Berkeley Artificial Intelligence Research)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Wenn virtuelle Charaktere in Spielen oder Trickfilmen kunstvolle Bewegungen vollführen, ist dies meist das Ergebnis detaillierter und manueller Programmierarbeit. Ein neues Konzept könnte das ändern und gleichzeitig auch die Programmierung von Industrierobotern deutlich erleichtern: Forscher an der University of California in Berkeley und der University of British Columbia haben virtuelle Charaktere entwickelt, die nachahmen können, wie Menschen Kampfkunst, Parcours oder akrobatische Übungen vorführen. Die Figuren üben dann virtuell so lange, bis die die Bewegungen richtig beherrschen, berichtet Technology Review online in „KI-Figuren trainieren Kampfkunst“.

Die von den Forsschern entwickelten virtuellen Charaktere nutzen eine KI-Technik, die als Verstärkungslernen bezeichnet wird und an die Art und Weise angelehnt ist, wie Tiere lernen. Für ihr Projekt erfassten sie die Bewegungen von erfahrenen Kampfkünstlern und Akrobaten. Die virtuelle Figur experimentiert dann mit unterschiedlichen Bewegungen und bekommt jedes Mal eine positive Verstärkung, wenn sie den Bewegungen der Experten näher kommt. Dafür braucht sie einen Körper und eine Welt mit korrekten physikalischen Regeln.

Bei Animation und Computerspielen wird bereits mit Software experimentiert, die Figuren automatisch physikalisch realistische Eigenschaften gibt. James Jacobs etwa ist CEO von Ziva Dynamics, einem Animationsunternehmen, das sich auf derartige Figuren spezialisiert hat. Nach seiner Aussage ist Verstärkungslernen eine gute Möglichkeit, um sowohl das Verhalten als auch das Aussehen von virtuellen Figuren realistischer zu machen. „Bislang wurde mit sehr viel einfacheren Ansätzen gearbeitet“, sagt er. „In diesem Fall trainiert man ein Computer-Modell darauf, zu verstehen, wie sich ein Mensch oder ein Tier bewegt. Anschließend kann man es dirigieren und externe Kräfte darauf einwirken lassen, und es wird sich an seine Umgebung anpassen.“

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(sma)