Netflix öffnet seine Plattform für Container-Management Titus

Bis zu einer halben Million Container startet Netflix pro Tag: Jetzt hat der Streaming-Gigant die hauseigene Managementplattform Titus quelloffen zur Verfügung gestellt.

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Netflix

(Bild: dpa, Alexander Heinl)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Björn Bohn

Das Streaming-Unternehmen Netflix hat Titus, seine Plattform für Container-Management, quelloffen auf GitHub zur Verfügung gestellt. Das haben Netflix-Entwickler in einem Beitrag auf der Plattform Medium bekannt gegeben. Laut diesem stützt Titus die Entwicklung der Netflix-Infrastruktur seit drei Jahren und soll in Zukunft auch anderen Teams bei ihren Anforderungen helfen.

Während Netflix zur Einführung von Titus im Jahr 2015 etwa 1000 Container pro Woche startete, wurden es Anfang 2017 über eine Million Container pro Woche. Mittlerweile startet Netflix bis zu einer halben Million pro Tag. Titus managt dabei interne Applikationen, aber auch kundenseitige Anwendungen.

Plattformen für Container-Management gibt es einige, beispielsweise Kubernetes, Mesosphere DC/OS oder Amazon ECS. Trotzdem hatte sich Netflix für eine eigene entschieden. Für das Entwicklerteam ging es vor allem um die enge Verbindung zwischen der Netflix-Infrastruktur und Amazon Web Services (AWS).

Netflix nutzt nach Angaben der Entwickler AWS in einem breiten Umfang. Mit Titus haben sie versucht, möglichst viele Funktionen, die AWS anbietet, effizient zu nutzen. Beispielsweise hat Titus eine erweiterte Unterstützung für Elastic Network Interfaces (ENI) und dem Management von Sicherheitsgruppen. Dadurch kann Netflix laut den Entwicklern IP-Adressen als Ressourcen behandeln während des Ausrollens die Limitierung der Aufrufraten von EC2 VPC API berücksichtigen.

Die Entwickler sprechen außerdem davon, dass Titus es ihnen ermöglicht, neue Features schnell zu implementieren. Netflix verfolge eine Philosophie zwischen "just enough" und "just in case", die das Produkt einfach und wartbar halten soll, die mit Titus einfach umzusetzen sei.

Ende 2017 hatte Netflix den Quellcode für Titus an einige Unternehmen weitergegeben, die ähnliche technische Herausforderungen wie der Streaming-Anbieter haben. Die Netflix-Entwickler erklären, dadurch gelernt zu haben, welche Schritte notwendig waren, um Titus quelloffen zur Verfügung zu stellen. Abhängigkeiten von internen Systemen wurden beseitigt und die Dokumentation entsprechend überarbeitet, um den Einstieg in Titus zu vereinfachen.

Die ausführliche Dokumentation ist auf GitHub zu finden. Interessierte können dort ebenfalls den Quellcode von Titus begutachten. (bbo)