Apple-Chef: Nutzer wollen kein Verschmelzen von Desktop- und Mobil-OS

Das Zusammenführen von macOS und iOS könnte den Konzern zwar effizienter machen, so Tim Cook. Er glaube aber nicht, dass Nutzer so etwas überhaupt wollen – schließlich führe das zu einer Verwässerung der Betriebssysteme.

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Cook besucht Seele-Werk

Apple-Chef Tim Cook.

(Bild: dpa, Tobias Hase)

Lesezeit: 2 Min.

Apple-Chef Tim Cook hat sich gegen eine Zusammenführung von Touch-basierten Mobil-Betriebssystemen und per Maus (und Tastatur) angesteuerten Desktop-Systemen ausgesprochen: Wenn man iOS und macOS verschmelze, müsse man Kompromisse eingehen – das Unternehmen halte es aber nicht für sinnvoll, “das eine für das andere zu verwässern”. Beide Betriebssysteme hätten ihre eigenen Stärken, das sei ein Grund dafür, dass diese so “unglaublich” sind, erklärte Cook gegenüber der australischen Online-Zeitung WAtoday in einem Interview – er selbst nutze gewöhnlich einen Mac im Büro, zu Hause und auf Reisen aber ein iPad.

Ein Verschmelzen der Systeme könnte Apple “am Ende des Tages effizienter machen”, räumte Cook ein – doch darum gehe es gar nicht. Der Konzern wolle seinen Kunden das jeweils beste Werkzeug bereitstellen. Er glaube auch nicht, dass “Nutzer eine solche Zusammenführung wollen”.

Cooks Äußerungen folgen auf ein erneutes Aufflammen von Gerüchten und Spekulationen über eine langfristige Zusammenlegung der beiden Systeme. Im Unterschied zu Microsoft und Google trennt Apple die Betriebssysteme bislang relativ streng – so gibt es etwa keinen Mac mit Touchscreen.

Die hauseigene App Fotos brachte Apple von iOS auf den Mac.

(Bild: Apple)


Der Konzern plant Berichten zufolge aber, dass Entwickler künftig universelle Apps schreiben können, die sowohl auf iPad als auch Mac laufen. Details stehen bislang jedoch aus, die Technik könnte sich auf die Bereitstellung vereinheitlichter Entwickler-Tools und APIs konzentrieren, um es iOS-Developern leichter zu machen, ihre Software auch für den Mac anzupassen.

Zudem heißt es, Apple wolle 2020 erste Macs mit eigenem, wohl ARM-basierten Apple-Chip einführen und damit Intel-Prozessoren abzulösen.

Der Konzern hat schon mehrfach erklärt, ein Zusammenführen von macOS und iOS sei “absolut kein Ziel”. Die beiden System sollten sich aber nicht anfühlen, als würden sie von verschiedenen Herstellern stammen, merkte Apples Softwarechef zum 30. Geburtstag des Mac vor vier Jahren an. In manchen Bereichen könnten macOS und iOS also durchaus gleich sein, an anderen Stellen – je nach Anwendungsfall – wiederum unterschiedlich.

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(lbe)