Neuer Apple-Roboter "Daisy" soll alte iPhones schneller zerlegen
Apple kann Fortschritte bei Umweltbemühungen verzeichnen und hat einen überarbeiteten Demontage-Roboter vorgestellt. Der Konzern solle lieber Produkte entwickeln, die sich besser reparieren lassen, kritisiert Greenpeace.
Mit dem neuen Demontage-Roboter “Daisy” will Apple das Zerlegen alter iPhones effizienter machen: Der Nachfolger des 2016 eingeführten “Liam” soll zur Rückgewinnung von Materialien “bis zu 200 iPhones pro Stunde” fachgerecht auseinandernehmen und die Komponenten sortieren, teilte der Konzern am Freitag mit.
Recycler könnten dann die wichtigen Materialien extrahieren. Geplant ist, dass Daisy an “mehreren Einrichtungen auf der ganzen Welt” zum Einsatz kommt, zu Beginn in den USA und Europa. Wie viele dieser Roboter das Unternehmen einsetzen will, bleibt unklar.
Apples Demontage-Roboter Daisy (5 Bilder)
(Bild: Apple)
Umweltschützer fordern mehr Reparaturfreundlichkeit von Apple-Produkten
Diese Form von Demontage und Recycling könne aber nur zuverlässig funktionieren, wenn Nutzer ihre alten iPhones auch bei Apple abgeben, merkt der Hersteller an. Der Konzern will generell für jedes abgegebene Altgerät an die Organisation Conservation International spenden – die GiveBack-Aktion zum Earth Day läuft allerdings nur wenige Tage, nämlich bis zum 30. April.
Statt der Einführung eines weiteren Recycling-Roboters solle sich Apple lieber darauf konzentrieren, das Produkt-Design darauf auszurichten, dass Geräte sich leichter reparieren und aufrüsten lassen, kritisierte die Umweltschutzorganisation Greenpeace in einer Stellungnahme gegenüber Macrumors – dies sei die schließlich die "größte Chance" für den Konzern, Auswirkungen auf die Umwelt zu mindern.
Im neu veröffentlichten Umweltbericht für das Geschäftsjahr 2017 betont Apple, man teste alle Produkte auf eine lange Haltbarkeit und biete bis zu fünf Jahre nach Produktionsende noch Reparaturen und Ersatzteile an.
Greenpeace zu erneuerbaren Energien: Lob für Apple, Kritik an Samsung
Man habe den CO2-Fußabdruck von 29,5 Millionen Tonnen im Geschäftsjahr 2016 auf nun 27,5 Millionen Tonnen reduzieren können, teilte Apple außerdem mit. Der Konzern hatte jüngst schon erklärt, nun alle eigenen Einrichtungen mit erneuerbaren Energien zu versorgen.
Ein Großteil der Treibhausgas-Emissionen fällt aber bei Zulieferern an – vor Jahren hat Apple damit begonnen, auch dort den Strombezug aus regenerative Energien zu fördern. Bis April 2018 hätten sich nun insgesamt 23 Zulieferer dazu verpflichtet, ebenfalls zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien zu setzen. Apple sei ein Vorreiter beim Einsatz erneuerbarer Energien und dem Kampf gegen den Klimawandel, lobte Greenpeace – im Unterschied zum Konkurrenten Samsung, der derzeit nur zu 1 Prozent auf regenerative Energiequellen setze.
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(lbe)