IBM und SAP bauen weltweite Allianz aus

Zwei Riesen der Informationstechnologie rücken enger zusammen.

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Von
  • dpa

Zwei Riesen der Informationstechnologie, IBM und SAP, rücken enger zusammen. Der deutsche Software-Konzern aus dem badischen Walldorf und der Computer-Gigant aus den USA wollen ihre weltweite Allianz künftig im Internet deutlich ausbauen, teilten die Unternehmen mit. Offiziell soll die neue Kooperation heute auf einer internationalen SAP-Konferenz in Orlando bekannt gegeben werden.

Mit dem Schritt würde den Wünschen von Unternehmen nach integrierten Angeboten für das E-Business entsprochen, hieß es. Die komplette Online-Plattform mySAP.com soll über die Infrastruktur von IBM genutzt werden können, zu der neben Hardware auch die WebSphere-Software zählt. Rund die Hälfte der 5000 IBM-Berater, die bisher die klassischen betriebswirtschaftlichen SAP-Anwendungen von Kunden betreuen, soll künftig für die E-Business-Produkte der Walldorfer geschult werden, sagte Ferdinand Prezenski, bei IBM in Europa zuständig für Allianzen im Bereich Datenmanagement, der dpa.

Die seit 20 Jahren bestehende Zusammenarbeit der beiden Unternehmen sei damit auf alle wichtigen Produktmarken ausgedehnt worden. Durch die vor zwei Jahren vereinbarte Kooperation bei Datenbanken habe IBM seinen Marktanteil in diesem Segment von unter zehn auf 15 Prozent steigern können, sagte Prezenski. Ein spezielles "Alliance Team" soll verhindern, dass sich SAP und IBM bei den gleichen Kunden Konkurrenz machen. Nach der Einschätzung von Experten liegen in der IT-Branche Kooperation und Wettbewerb oft nahe beieinander. Hintergrund ist die hohe Zahl von strategischen Allianzen, die meist nicht exklusiv sind.

Prezenski betonte, die Vereinbarung bedeute keinen Strategiewechsel für IBM, das bisher bei Internet-Software in den Bereichen Handelsplattformen und elektronischer Einkauf mit den amerikanischen Anbietern Ariba und i2 zusammengearbeitet hatte. "Es gibt nach wie vor Kunden, die Strategien mit mehreren Anbietern fahren, und solche, die sich auf SAP konzentrieren wollen." Arriba und i2 waren in den vergangenen Monaten in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. SAP kooperiert wiederum im E-Business bisher mit dem Unternehmen Commerce One, an dem die Walldorfer auch beteiligt sind. (dpa)/ (cp)