Yahoo verkauft Flickr an SmugMug

Yahoo verkauft Flickr an SmugMug. Der neue Eigner ist ein ungewöhnliches Unternehmen aus dem Silicon Valley.

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Verfremdetes Negativbild einer Frau, die gerade ein Foto macht

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Die Foto-Plattform Flickr hat einen neuen Eigentümer, die kalifornische Firma SmugMug. Das hat SmugMug am Freitag mitgeteilt. An den Leistungen Flickrs soll sich vorerst nichts ändern. "Wir haben keine Pläne für unmittelbare Änderungen", betont der neue Eigentümer, der bereits seit Jahren einen kostenpflichtigen Fotospeicherdienst betreibt. Dessen AGB werden bald auch für Flickr gelten.

Beide Dienste sollen parallel bestehen bleiben. Flickr war ursprünglich ein Unterfangen der kanadischen Firma Ludicorp. Am 20. Februar 2004 begann der öffentliche Betatest, nur 13 Monate später kaufte Yahoo Ludicorp und damit Flickr. 13 Jahre und ein Monat später erfolgt nun der Verkauf an SmugMug. Bereits 2007 wurde das redundant gewordene Yahoo Photos zugesperrt.

Seit vergangenem Jahr ist Yahoo kein eigenständiges Unternehmen mehr, sondern gehört dem US-Konzern Verizon, der auch AOL gekauft hat. AOL und das Yahoo-Webgeschäft wurden in einer neuen Konzerneinheit namens Oath zusammengefasst. Dort werden Medien wie die Huffington Post oder die Blogs TechCrunch und Engadget verwaltet, andere Konzernteile veräußert.

Das ereilt nun auch Flickr. Zum Verkaufspreis haben die Beteiligten keine Angaben gemacht. Eine Milliardensumme wird es nicht sein, da SmugMug im Eigentum der Gründerfamilie steht. Im Unterschied zur üblichen Entwicklung von Silicon-Valley-Startups hat SmugMug es geschafft, sich bislang 16 Jahre ohne Venture Capital oder Übernahme zu entwickeln.

Der SmugMug-Fotodienst richtet sich insbesondere an Profi-Fotografen. Die Betreiber sind stolz darauf, "sehr fotografenfreundliche Vertragsbedingungen zu haben, ohne die üblichen Standardklauseln und Lizenzen, mit denen viele Plattformen Ihre Daten in der Weise nutzen, die für sie am besten ist." Entsprechend gibt es bei SmugMug keine Werbung und keine künstliche Intelligenz, die die Fotos auszuwerten sucht.

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(ds)