E-Sport: FC Bayern Basketball gründet NBA-2K-Mannschaft

Die Basketball-Abteilung des FC Bayern München will eine eigene E-Sport-Mannschaft für die Basketball-Simulation NBA 2K aufstellen. Damit schließen sich auch die Münchner einem Trend an: Traditionelle Sportmannschaften engagieren sich im E-Sport.

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E-Sport: FC Bayern Basketball gründet NBA-2k-Mannschaft

(Bild: FC Bayern Basketball)

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Der FC Bayern Basketball ruft eine eigene E-Sport-Mannschaft ins Leben. Der BBl-Klub gründet ein professionelles Zocker-Team namens "Bayern Ballers Gaming", das sich in der Basketball-Simulation NBA 2K mit anderen Teams messen soll. In den USA ist NBA 2K das Sportspiel schlechthin – die dortige Profi-E-Sport-Liga NBA 2K League wird hochoffiziell von der Basketball-Liga NBA unterstützt. Der aktuelle Ableger der Reihe heißt NBA 2K18, neue Fassungen erscheinen jährlich.

NBA-2K-Wettbewerbe werden in Teams gespielt. Jeder Spieler übernimmt also nur die Kontrolle über einen virtuellen Basketballer. Es handelt sich dabei in der Regel nicht um die Spiel-Abbilder von LeBron James oder Steph Curry, sondern um eigens erstellte und aufwendig hochgezüchtete "MyPlayer", die gegeneinander antreten.

Die Münchner suchen insgesamt acht Spieler für ihre Profi-Mannschaft. Nach bestem NBA-Vorbild werden die Profi-Zocker gedraftet. Der Auswahlprozess beginnt am 10. Mai, die vielversprechendsten Spieler werden Ende Mai zum Audi Dome eCup in München eingeladen. Dort treten sie in acht Teams gegeneinander an. Die acht Auserwählten beginnen dann im Juni mit dem Training, erste kompetitive Matches finden im August statt.

"Unsere Marketing- und Partnerships-Abteilung hat in kurzer Zeit mit sehr engagierten Partnern ein spannendes Testprojekt auf die Beine gestellt, mit dem wir nun erste Erfahrungen im rasant wachsenden Feld des E-Sports machen wollen", sagte Andreas Burkert, Kommunikations-Chef von FC Bayern Basketball. Stefan Eder vom Spielehersteller 2K sagte: "Wir freuen uns sehr, dass der FC Bayern Basketball als eines der Top-Basketball-Teams mit einem eigenen, unabhängigen E-Sports-Team in Deutschland frühzeitig an den Start geht."

Der FC Bayern stellt damit sein erstes E-Sport-Team – andere Mannschaften waren deutlich schneller. Der VfL Wolfsburg etwa unterstützt FIFA-Spieler, der FC Schalke 04 stellt eine eigene League-of-Legends-Mannschaft auf. Auch internationale Mannschaften wie Manchester City und Paris Saint Germain engagieren sich mit eigenen oder gesponserten Teams im E-Sport.

Auch die deutsche Politik will den E-Sport stärken. Im Koalitionsvertrag einigten sich Union und SPD darauf, dem virtuellen Sport zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. Digital-Staatsministerin Dorothee Bär spricht dem E-Sport gar eine "olympische Perspektive" zu. Tatsächlich ist E-Sport als Teil der Olympischen Spiele 2024 im Gespräch, für die Asienspiele 2022 ist er bereits bestätigt.

Der Präsident des Deutschen Fußballbunds DFB, Reinhard Grindel, teilt diesen Enthusiasmus nicht. Dass Kinder und Jugendliche verstärkt auf digitalen Endgeräten spielen, sei eine "absolute Verarmung", sagte Grindel in einer Talk-Runde des Weser-Kuriers. Die Vorstellung des E-Sports als olympische Disziplin sei "absurd".

(dahe)