Supraleitung auch bei Eisen

Eisen wird supraleitend, wenn es unter starkem Druck steht und gekĂĽhlt wird.

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Von
  • Florian Rötzer

Nach der großen wissenschaftlichen Aufregung um den neuen Supraleiter Magnesiumdiborid kommt jetzt aus Japan der Nachweis, dass Supraleitung und Ferromagnetismus nicht grundsätzlich inkompatibel sind. Supraleitung bedeutet, dass Materialien unterhalb einer bestimmten so genannten Sprungtemperatur ihren elektrischen Widerstand vollständig verlieren, das heißt der Strom kann ohne Widerstand fließen. Dazu müssen die Elektronen ihre gegenseitige Abstoßung überwinden und sich zu Paaren verbinden. Supraleiter haben die Fähigkeit, magnetische Felder aus ihrem Innern auszustoßen (Meißner-Effekt). Das bewirkt, dass ein Dauermagnet über einem Supraleiter schwebt. In nicht-metallischen Materialien können selbst sehr kleine magnetische Verunreinigungen dafür sorgen, dass die Supraleitfähigkeit erlischt.

Katsuya Shimizu und seine Kollegen von der japanischen Osaka University berichten nun in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Nature, dass sie erstmals die Supraleitfähigkeit in Eisen bei sehr niedrigen Temperaturen und hohem Druck beweisen konnten. Bei Temperaturen unter 2 Kelvin (-271,15 Grad Celsius) und einem Druck zwischen 15 bis 30 GPa wird Eisen zum Supraleiter. Der Übergang in den supraleitenden Zustand wurde durch den Rückgang des Widerstands und die Beobachtung des Meißner-Effekts belegt.

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