Cloud-Firma Microsoft: Kräftiger Gewinn- und Umsatz-Zuwachs durch die Cloud

Microsoft = Windows? Das war wohl einmal, auch wenn die Öffentlichkeit es noch anders wahrnehmen mag. Microsoft = Cloud? Zumindest die Geschäftszahlen sprechen dafür.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Microsoft
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Das Geschäft mit Cloud-Diensten sorgt bei Microsoft weiter für kräftige Zuwächse. Der Nettogewinn stieg zum 31. März 2018, als das dritte Quartal des Microsoft-Geschäftsjahrs endete, im Jahresvergleich um 35 Prozent auf 7,4 Milliarden. Der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf 26,8 Milliarden Dollar. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Wall Street deutlich.

Die Sparte mit Cloud-Lösungen ist inzwischen fast genauso groß wie die Bereiche, in denen das angestammte Microsoft-Geschäft aufging. Im vergangenen Quartal wuchs der Umsatz der Cloud-Sparte um 17 Prozent auf 7,896 Milliarden Dollar. Die Erlöse mit der Cloud-Plattform Azure wurden mit einem Sprung von 93 Prozent fast verdoppelt – ihre genaue Höhe nennt Microsoft jedoch weiterhin nicht.

Die Produktivitäts-Sparte, zu der unter anderem die Office-Bürosoftware gehört, verbuchte ein Umsatzplus von ebenfalls 17 Prozent auf 9,006Milliarden Dollar. Zu ihr gehört auch die Cloud-Version Office 365, deren Umsätze um gut 40 Prozent anstiegen. Auch hier nennt Microsoft allerdings keinen konkreten Betrag.

Im Bereich Personal-Computing, in dem neben Windows auch das Geschäft mit Microsofts eigener Hardware samt Xbox-Spielekonsolen zusammengefasst ist, gab es ein Plus von 13 Prozent auf 9,917 Milliarden Dollar. Die Windows-Erlöse weist Microsoft gar nicht mehr einzeln aus, gibt aber immerhin an, dass der Umsatz mit der OEM-Version von Windows um 4 Prozent gestiegen sei. Der Umsatz im Gaming-Bereich wuchs um 18 Prozent, wobei Software und Services für die Xbox sogar um 24 Prozent wachsen konnten. Der Umsatz mit Surface-Geräten stieg um 32 Prozent.

Die Aktie, die in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen war, legte laut dpa im nachbörslichen Handel um rund drei Prozent zu, nachdem sie in einer ersten Reaktion auf die Zahlen zunächst etwas nachgegeben hatte.

Mit den immer weiter steigenden Cloud-Umsätzen und den durch das Cloud-Geschäft getriebenen Umsatz- und Gewinn-Steigerungen scheint die Strategie von Microsoft-Chef Satya Nadella aufzugehen. Er hatte sich nach der Übernahme des Chefpostens von Steve Ballmer schnell von dessen Strategie verabschiedet, die aus Microsoft mit der Übernahme des Smartphone-Geschäfts von Nokia eher ein zweites Apple machen sollte. Nadella setzte dagegen auf Unternehmenslösungen und Cloud-Services – das Nokia-Geschäft dagegen wickelte er schnell ab.

Weitere Infos/Quellen:

(jk)