Palm widerspricht Übernahmegerüchten
Der angeschlagene PDA-Hersteller Palm will trotz hoher Verluste weiterhin eigene Wege gehen; zunächst sollen jedoch die hohen Lagerbestände abgebaut werden.
Der angeschlagene PDA-Hersteller Palm verfügt nach Angaben seines Vorstandschefs Carl Yankowski über ausreichende Finanzreserven, um die Verluste im vierten Quartal des am 31. Mai abgelaufenen Geschäftsjahres verkraften zu können. Genaue Zahlen wollte Yankowski wegen der so genannten Quiet Period im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz allerdings nicht nennen. Im Mai hatte Palm mitgeteilt, dass der Quartalsverlust mit 180 Millionen US-Dollar wahrscheinlich doppelt so hoch wie ursprünglich erwartet ausfallen werde. Sechs Wochen zuvor hatte der Weltmarktführer im Segment der Handheld-Computer angekündigt, dass rund 16 Prozent der Belegschaft entlassen werden.
Palm arbeite vorrangig daran, seine Lagerbestände in den USA abzubauen, erklärte Yankowski US-amerikanischen Presseagenturen zufolge auf einer Analystenkonferenz in New York. Bis zum Jahresende wolle man zudem die Produktlinie komplett erneuern und vor allem im Wireless-Bereich mit neuen Produkten aggressiv an den Markt gehen. Für Irritationen sorgte Yankowski mit der Aussage, Palm werde unter Umständen aufgeteilt. Es gebe Überlegungen der Konzernführung, das Softwaregeschäft und die Hardwarefertigung in zwei getrennte Unternehmen auszugliedern, sagte Yankowski, dies sei aber nur eine von mehreren möglichen Optionen. Derzeit sollen etwa 90 Prozent der Palm-Umsätze aus dem Hardware-Verkauf stammen.
Übernahmegerüchten hingegen erteilte der Palm-Chef eine klare Absage. Es seien keine Kaufinteressenten an das Unternehmen herangetreten. Auch die von Insidern kolportierten Übernahme-Kandidaten IBM und Apple wollten entsprechende Pläne nicht bestätigen. Palm war zuletzt durch die anhaltende US-Konjunkturflaute und Lieferverzögerungen bei den neuen Modellen "m500" und "m505" in eine finanzielle Schieflage geraten. Analysten hatten deswegen gemutmaßt, Palm könnte zum Ende des Jahres das Geld ausgehen. (pmz)