Microsoft Outlook mit vielen neuen Funktionen

Microsoft hat für Outlook viele neue Funktionen vorgestellt, die besonders für Unternehmen interessant sind. Praktisch für alle ist eine Erinnerungsfunktion für offene Rechnungen.

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Outlook mit neuen Funktionen

Outlook erinnert an offene Rechnungen.

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 4 Min.

Nach dem großen Gmail-Update von Google hat nun auch Microsoft einige Neuerungen für Outlook vorgestellt: Der Kalender kümmert sich automatisch um eingegangene Rechnungen und erinnert via Mail an fällige Zahlungen. Über Mails mit Rechnungen fasst Outlook zudem alle relevanten Daten auf einer Infokarte zusammen, sodass der fällige Betrag sofort ins Auge springt. Die Funktion ist für Outlook.com verfügbar.

Viele der neuen Funktionen sind vor allem für Unternehmenskunden interessant. Bei der Eingabe von Meetings, Besprechungen und Events macht Outlook schneller schlaue Vorschläge für Konferenzräume: Bereits vor dem Eintippen listet Outlook zuvor benutzte und übliche Räume auf, etwa "mein Büro". Durch Maschinelles Lernen sollen die Vorschläge immer besser werden, schreibt Microsoft. Für öffentliche Orte liefert Bing zusätzliche Daten zu, beispielsweise die Adresse, die Outlook im Kalender hinterlegt. Diese Funktionen sind "bald in Outlook für Windows" verfügbar sein.

Die iOS-App liest zudem die aktuelle Position des Nutzers aus, um ihn pünktlich zu seinem Termin zu schicken. Dazu zapft die App auch Verkehrsinformationen an. Diese Funktion soll "bald" auch in Outlook für Windows zu finden sein. Outlook verwaltet die RSVPs (also die Zu- und Absagen zu zu einem Termin) und listet auf, wer zu einem Meeting erscheinen will. Wenn der Chef nicht kommt, kann der Nutzer das Meeting vielleicht ignorieren. Outlook kann nun auch bei großen Meetings mit mehr als 500 Teilnehmern die Antworten individuell erfassen.

Komplizierter wird es bei Meetings, die sich über mehrere Zeitzonen erstrecken, etwa bei einer Video-Konferenz über den Wolken. Damit bei den Terminen nichts durcheinander gerät, kann der Nutzer bei Start- und Endzeit eines Meetings auch die jeweilige Zeitzone angeben. In der Hauptansicht zeigt der Kalender auf Wunsch bis zu drei Zeitzonen an (in der Mac-Variante ist es nur eine weitere Zeitzone).

Wer kommt zum Meeting, wer nicht? Outlook weiß es.

(Bild: Microsoft)

Auch die Mobil-Apps bekommen einige neue Funktionen, die sich an Unternehmen richten: In der iOS-App zeigt Outlook im Adressbuch jetzt ebenfalls Informationen aus dem Azure Active Directory an. Mitarbeiter können dadurch die Team-Strukturen ihrer Firma besser verstehen und erfahren, wer mit wem zusammenarbeitet. Wenn der Nutzer unter Windows eine Mail als BCC erhielt, aber versehentlich allen Empfängern antwortet, warnt Outlook vor dem Versand. Möglich wäre ja, dass die anderen Empfänger lieber nicht erfahren sollten, dass der Nutzer die Mail auch bekommen hat. Alle Outlook-Apps unterstützen außerdem SOCKS-Proxys, die in Unternehmen interne Daten besser schützen.

Demnächst verfügt Outlook über sogenannte "Sync draft folders". Nutzer können eine Mail auf einem Mobilgerät beginnen und später am PC vervollständigen (oder umgekehrt). Kurz gesagt: Der Entwurfs-Ordner wird geräteübergreifend synchronisiert. Das soll in der iOS-App noch im Mai passieren, unter Windows, Mac und Android geht das bereits. Für Android kündigt Microsoft seine "Lens-Technik" an: Beim Verfassen einer Mail blendet Outlook bald ein kleines Foto-Icon ein, das die Kamera des Mobilgeräts startet. So lassen sich schnell Whiteboards, Dokumente oder Notizen ablichten, die der Mail angehängt werden. Outlook optimiert die Bilder, erhöht den Kontrast und schneidet sie zurecht. Die Funktion ist für Android-Nutzer "im Mai" verfügbar, schreibt Microsoft.

Zudem kündigte das Unternehmen verbesserte "Quick replies" an, also vorgeschlagene Kurzantworten. Weitere Details zu den Neuerungen hat das Outlook-Team in einem Blog-Eintrag zusammengetragen. Einen Ausblick auf die Zukunft gestattet die Office-365-Roadmap. (dbe)