Facebook-Datenskandal: Cambridge Analytica macht dicht

Kundenschwund und gestiegene Anwaltskosten im Zuge des Facebook-Datenskandals bringt auch die Dachgesellschaft SCL Group dazu, das Geschäft zu beenden.

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Facebook-Datenskandal: Cambridge Analytica macht angeblich dicht

(Bild: dpa, Arno Burgi)

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Cambridge Analytica, die Firma im Mittelpunkt des aktuellen Datenskandals um Facebook, meldet in Großbritannien Insolvenz an. Auch die britische Dachgesellschaft SCL Group mache dicht, sagte SCL-Gründer Nigel Oakes. Auslöser sei, dass die Firma Kunden verloren habe und zugleich die Anwaltskosten im Zuge der Ermittlungen zum Datenskandal stark angestiegen seien, geht aus einer Mitteilung hervor.

Cambridge Analytica hatte von einem Cambridge-Professor Daten von Millionen Facebook-Nutzern erhalten, die er über eine Umfragen-App gesammelt hatte. Dabei hatten nur einige hunderttausend Nutzer an der Umfrage teilgenommen. Der Rest waren einige Informationen über ihre Facebook-Freunde, zu denen die App nach damaliger Funktionsweise des Online-Netzwerks auch Zugang hatte.

Facebook machte diese Schnittstellen bereits 2014 dicht und betont, dass die Weitergabe der Daten durch den Professor ein "Vertrauensbruch" gewesen sei. Dennoch stürzte der Fall auch Facebook in eine Krise.

Cambridge Analytica beurlaubte im Zuge des Skandals Firmenchef Alexander Nix. Die Firma hatte auch für das Wahlkampfteam von Donald Trump gearbeitet.

Update 2.5.2018, 21.28 Uhr: In den vergangenen Monaten sei Cambridge Analytica Gegenstand zahlreicher unbegründeter Vorwürfe gewesen, heißt es in der Mitteilung. Trotz aller Bemühungen des Unternehmens, die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen, sei es für Aktivitäten kritisiert worden, die nicht nur legal, sondern auch ein normaler Bestandteil der Online-Werbung seien, und zwar sowohl im wirtschaftlichen als auch im politischen Bereich. Die Medienberichte rund um die Angelegenheit mit Facebook-Daten habe dazu geführt, dass nahezu alle Kunden verlorengegangen seien. (anw)