NASA Kilopower: Kleiner Atomreaktor für die Raumfahrt

Bei Plänen für einen Außenposten auf dem Mond muss beachtet werden, dass dort die Sonne immer wieder tagelang nicht scheint und nicht zur Energiegewinnung beiträgt. Die NASA entwickelt deshalb einen kompakten Kernreaktor. Tests dafür waren erfolgreich.

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NASA Kilopower: Erfolgreich kleiner Fusionsreaktor für die Raumfahrt getestet

So könnte "Kilopower" auf dem Mond aussehen.

(Bild: NASA)

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Die NASA hat gemeinsam mit der Nuklearsicherheitsabteilung des US-Energieministeriums erfolgreich einen Test für einen kompakten Atomreaktor durchgeführt, der in Zukunft für die Raumfahrt genutzt werden könnte. Der im Rahmen des Projekts "Kilopower" entwickelte Reaktor ist demnach in der Lage, kontinuierlich für mindestens 10 Jahre bis zu 10 Kilowatt zu liefern, erklären die Verantwortlichen der US-Raumfahrtagentur. Grundlage ist demnach ein Reaktorkern aus Uran 235 von der Größe einer Küchenpapierrolle. Die Energie wird dabei aus der Kernspaltung gewonnen. Bevor der Reaktor gestartet wird, sei das Material "sehr sicher und nur schwach radioaktiv" so die NASA.

Ideal sei das nun entwickelte System etwa für eine Basis auf dem Mond, wo die Nächte zwei Wochen lang dauern und deswegen der Rückgriff auf Solarkollektoren nicht ausreichen würde. Auch für Expeditionen in die Tiefen des Sonnensystems, die weiter von der Sonne wegführen, reicht Solarenergie allein nicht aus. Zwar gibt es derzeit noch keine konkreten Pläne für derartige Missionen, aber mit Kilopower will die NASA zeigen, dass auch schon weiter in die Zukunft der Raumfahrt geblickt wird. Mit mehreren dieser Reaktoren könnte eine Basis mit Strom versorgt werden, schreibt die NASA. Außerdem könnten sie die Energie für Raumfahrzeuge liefern.

Der Reaktor wurde demnach in vier Phasen getestet, wobei er in der vierten 28 Stunden bei voller Leistung lief, bevor er wieder abgeschaltet wurde. Im Rahmen des Tests seien auch verschiedene Ernstfälle simuliert worden, etwa ein Ausfall von wichtigen Teilen. "Egal welcher Umgebung wir den Reaktor aussetzen, er arbeitet immer sehr gut", erklärt der leitende Ingenieur Marc Gibson. Nun soll mit weiteren Maßnahmen das Risiko der Technik verringert werden, bevor Demonstrationen auf Flügen möglich werden.

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(mho)