Virtual Reality: Google veröffentlicht Software zum Herunterrechnen von 3D-Szenen

Das erstmals auf der Google I/O 2017 vorgestellte Seurat-System steht nun als Open-Source-Software auf GitHub. Es rechnet komplexe 3D-Szenen so um, dass VR-Headsets sie flüssig anzeigen können.

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Virtual Reality: Goolges Software zum Umwandeln von 3D-Szenen wird Open-Source

Georges Seurat: Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte

(Bild: Wikipedia & The Art Insitute of Chicago (gemeinfrei))

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Google hatte auf der Hausmesse I/O 2017 im Rahmen der Vorstellungen rund um das Thema Virtual Reality (VR) erstmals Seurat vorgestellt, das nun als Open-Source-Software verfügbar ist. Das wohl nach dem französischen Maler Georges-Pierre Seurat benannte System rechnet komplexe 3D-Szenen so um, dass sie sich auf mobilen VR-Headsets anzeigen lassen.

Seurat macht sich zunutze, dass die Träger eines VR-Headsets meist nur einen begrenzten Sichtbereich auf die Szenen haben. Daher berechnet es, welche Teile der Geometrie und welche Texturen zur Darstellung im Headset notwendig sind. Als Eingabe verwendet Seurat RGB-D-Bilder, also die Farb- und Tiefenangaben (Depth) der Szene und erzeugt daraus ein texturiertes Mesh. Die Zahl der Dreiecke und Texturgröße für die Ausgabe können Entwickler anpassen. Die Ausgabe lässt sich in Spiele-Engines importieren, und Google bietet Plug-ins für Unity und Unreal. Zum Exportieren der Rohdaten in das passende Eingabeformat existiert ein Skript für Maya.

Die Software untersucht, welche Bereiche einer Szene im VR-Headset sichtbar sein kann.

(Bild: Google)

Weitere Details lassen sich dem Google-Entwickler-Blog entnehmen. Der Beitrag zu Seurat führt als Beispiel das Umrechnen einer Szene für das VR-Spiel Blade Runner Revelations auf, für die Seismic Games die Zahl der Dreiecke mit der Software von 46,6 Millionen auf 307.000 reduziert hat.

Seurat steht auf GitHub unter Apache-2-Lizenz. Dort ist auch eine detaillierte Beschreibung des Vorgangs und der Parameter zu finden. Der französische Namensgeber war einer der prominentesten Vertreter des Pointillismus, bei dem die Bilder aus regelmäßigen Farbtupfern in reinen Farben bestehen und somit die Künstler in gewisser Weise realistische Bilder auf zahlreiche farbige Bestandteile reduzieren. (rme)